Dänemerk: Theater will Breiviks Manifest aufführen +++ Hamburger Nazis stellen Hassliste ins Internet +++ Dresdner Polizei kündigt hartes Vorgehen gegen Neonazi-Blockierer an.
Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de
Dänemerk: Theater will Breiviks Manifest aufführen
Klingt krude: Ein dänisches Theater will das 1.500 Seiten lange Manifest des norwegischen Attentäter Anders Behring Breivik in einem Monolog aufführen und so dessen Denkweise zeigen. Dadurch solle eine Wiederholung des Massakers verhindert werden, sagte der Leiter des Theaters, Christian Lollike. Warum er dieser Meinung ist, ist unklar (net-tribune).
Hamburger Nazis stellen Hassliste ins Internet
Hamburgs Neonazis machen mobil gegen Organisationen und Personen, die sich im Flüchtlings-, Migrations- und Integrationsbereich engagieren. Auf der Website "mein-HH.info" - "HH" ist in der rechtsextremen Szene gängiger Code für "Heil Hitler" - widmet sich ein langer Beitrag unter dem Titel "Das Überfremdungsnetzwerk in Hamburg" diversen Gruppen, Organisationen und Vereinen. Teilweise sind deren Adressen angegeben, außerdem werden rund 60 Personen namentlich aufgeführt (taz).
Dresdner Polizei kündigt hartes Vorgehen gegen Neonazi-Blockierer an
Dresdens Polizei will die geplante Blockade von Neonazi-Aufmärschen im Februar mit allen Mitteln unterbinden. Polizeipräsident Dieter Kroll kündigte am Donnerstag ein hartes Durchgreifen gegen Blockierer an - und erntete dafür scharfe Kritik. Kroll sagte, wenn Blockierer versuchen sollten, das Versammlungsrecht anderer Personen einzuschränken, werde der gesamte "Instrumentenkasten" der Polizei genutzt. Dazu zählten nicht nur "einfache körperliche Gewalt", sondern notfalls auch der Einsatz von Wasserwerfern und Räumpanzern. Ob aber tatsächlich Tausende Rechtsextreme Mitte Februar in die Landeshauptstadt kommen werden, ist noch unklar. Nach Angaben von Neonazi-Gegnern gibt es bislang keine konkreten Vorbereitungen im rechten Lager. (t-online news).
Dresden: Diesmal nur Nazis am 13. Februar?
Dresdener Initiativen beobachten derweil, dass die Nazis nicht für den 18., sondern nur für den 13. Februar mobilisieren (nd).
Polizei durchsucht rechtsextremen Treff in Magdeburg
Nach Morddrohungen gegen Mitglieder des Ratzeburger «Bündnisses gegen Rechts» verfolgt die Polizei eine erste Spur. Sie durchsuchte am Donnerstag mehrere Wohnungen in einem Haus im Zentrum der Stadt im Kreis Herzogtum Lauenburg, das als Anlaufstelle der rechten Szene bekannt ist (welt.de).
Demonstration in Jena: Rund 200 Menschen nahmen an Solidaritäts-Kundgebung in Gedenken an Oury Jalloh teil
Oury Jallohs Namen riefen am Mittwochnachmittag Demonstranten bei ihrem Zug durch die Innenstadt. Der Verein „The VOICE Jena“ hatte aufgerufen, ein Zeichen gegen Rassismus und Polizeiwillkür zu setzen. Oury Jalloh stammte aus Sierra Leone, war in Deutschland geduldet und starb im Januar 2005 in einer Polizeizelle in Dessau. Die genauen Umstände sind bis heute nicht geklärt (Video, Jena TV).
Prozessbeginn nach Angriff auf Familienzirkus
Es war im September 2010 als ein wütender Mob den Familienzirkus „Happy“ aus der kleinen Gemeinde in der Uckermark vertrieb. Am Donnerstag, den 19. Januar 2012, wird der Prozess gegen fünf Milmersdorfer wegen Volksverhetzung, Sachbeschädigung und Nötigung vor dem Amtsgericht Prenzlau eröffnet (Amadeu Antonio Stiftung).
Magdeburg als Modell?
Am Samstag zogen 1200 Neonazis durch Magdeburg, so viele wie noch nie. Es sind nur wenige, die versuchen den Neonazi-Aufmarsch zu verhindern, ohne Erfolg. Auf der "Meile der Demokratie", fernab des rechtsextremen "Trauerzugs", nutzen zeitgleich rund 10.000 Bürgerinnen und Bürger das bunte Angebot der Initiativen und Verbände gegen Rechts (mut-gegen-rechte-gewalt.de)
Führungswechsel bei Berliner NPD?
Sebastian Schmidtke, zentrales Bindeglied zwischen Partei und „Freien Kräften“, will im Februar neuer NPD-Landesvorsitzender in Berlin werden. Der aus dem brandenburgischen Strausberg stammende Schmidtke (Jg. 1985), seit Februar 2010 einer von drei Stellvertretern des Berliner NPD-Chefs Uwe Meenen und Kader des „Nationalen Widerstands Berlin“, will Szene-Angaben zufolge Anfang Februar beim Parteitag der Berliner NPD zum Landesvorsitzenden kandidieren (bnr.de)
Bremer Innensenator will Neonazis aus Werder-Stadion verbannen – sind sie aber schon
Rechtsextremisten sollten nach Aussage des Bremer Innensenators keinen Zutritt mehr zum Weser-Stadion bekommen. Bereits ab Beginn der Rückrunde soll das Vorhaben umgesetzt werden. Werder Bremen reagiert unterdessen irritiert. Man praktiziere dies bereits seit Jahren (Endstation rechts).
Bautzen: Streit um Aussteigerprojekt eskaliert
Nazis die Stirn bieten. Darin sind sich Michael Ankele und die in der Demokratie AG Ostsachsen vertretenen Vereine einig. Doch bei der Frage nach dem Wie gehen die Meinungen beider Seiten auseinander (Sächsische Zeitung).
Sehr gut: „Neueste Nationale Nachrichten“ für Grimme-Preis nominiert
Mit „NNN - Neueste Nationale Nachrichten“ wird die Anti-Nazi-Satire von extra3 zum dritten Mal eine Rubrik der Sendung für den Medienpreis des Grimme-Instituts nominiert. In der Kategorie „Unterhaltung/Spezial“ ist „NNN“ gemeinsam mit den Moderatoren Anke Engelke, Judith Rakers und Stefan Raab für das Finale des Eurovision Song Contest (ESC) nominiert. (Endstation rechts). Wir drücken die Daumen!
Berliner Kunst-Kontroverse: Der Provokateur hat es nicht schwer
Die Biennale für Gegenwartskunst macht den polnischen Künstler Artur Zmijewski zu ihrem Kurator. Dafür wird sie bereits vor der Eröffnung heftig kritisiert. Der Künstler zeigt Nackte in einer Gaskammer beim „Fangspiel“ und will gleichzeitig, dass wir uns von unserer grausamen Geschichte befreien. Er überredet ehemalige KZ-Häftlinge dazu überredet, sich ihre verblassten Häftlingsnummern neu tätowieren zu lassen. Und der ist trotz alledem ein gerngesehener Gast bei Ausstellungsmachern ist, die sich an ihrem Umgang mit heiklen Themen messen lassen wollen. Was will er bei der Berlin Biennale bewirken? (F.A.Z.)
Justizielles Schlupfloch: Naziladen
"Streetwear" in Tostedt darf weitermachen
Im Monopoly-Spiel gibt es die Ereigniskarte „Bankirrtum zu ihren Gunsten“, beim Neonazi Stefan Silar aus Tostedt hieß es jetzt im übertragenen Sinn „Justizirrtum zu ihren Gunsten“: Die gerichtliche Auflage, er dürfe seinen Laden nicht weiterbetreiben, wurde aufgehoben (bnr.de)
Schleswig-Holsteins Bildungsminister fordert, dass KZ-Gedenkstätten-Besuche für jede/n Schüler/in Pflicht werden
Gegen die Anfälligkeit für braunes Gedankengut ist das Wissen um die Verbrechen der Nazis, den Holocaust, eine wichtige Voraussetzung. „Zielsetzung ist, dass jeder Schüler in seiner Schulzeit eine NS-Gedenkstätte besucht hat“, betonte Bildungs- und Kulturminister Ekkehard Klug (FDP) am Donnerstag in Kiel. Die Schulen sollten diese Zielsetzung in ihre Unterrichtsprojekte aufnehmen (Welt.de)
Burschenschaft Germania: "Tanzabend" mit NPD-Kadern
Im schwarzen Anzug war der NPD-Landesvize am 7. Januar aus Niedersachsen zum "Germanenabend" der Hamburger Burschenschaft Germania gekommen. Behrens sei einer Einladung zu einem Vortrag zur "Die Manipulation des Völkerrechts" gefolgt, erklärt die NPD. Die "Germania" bestreitet, ihn eingeladen zu haben. Eine Auseinandersetzung, die Fragen zu den Beziehungen aufwirft (taz).
Der beste Drummer der besten Band der Welt
ermuntert uns zu "Hamburg steht auf" gegen Rassismus: