25.08.2010 ... Nach den Rechten sehen

Brandanschlag auf Wohnhaus in Dresden-Pieschen +++
Harsche Kritik an Thilo Sarrazins rassistischen Thesen - und Applaus von Rechtsaußen +++ Umfrage: NPD wäre in Sachsen aktuell raus aus dem Landtag.

Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de

Ein Unbekannter hat am Dienstagmorgen gegen 5.45 Uhr einen Molotow-Cocktail in das Wohnhaus eines antirassistischen Wohnprojektes in der Robert-Matzke Straße 16 im Dresdner Stadtteil Pieschen geworfen. Das Haus war in den vergangenen Monaten immer wieder Ziel von Neonazi-Angriffen. Der Brandsatz landete in einem Schlafzimmer, in dem ein Mann schlief, der aber durch Glück nicht verletzt wurde (Dresdner Neueste Nachrichten). Einen zweiten Brandanschlag auf eine linkes Wohnprojekt in Dresden gab es bereits vorige Woche im Stadtteil Löbtau (rp-online.de, Freie Presse).

Zahl rechtsextremer Websites und Postings in Sozialen Netzwerken steigt kontinuierlich (netz-gegen-nazis.de, sueddeutsche, Störungsmelder).

Thilo Sarrazin bekommt Lob für seinen "mutigen Tabubruch" - in Jörg Laus Blog bei Zeit.de kann man sehen, von wem.

Dazu eine Analyse im Tagesspiegel: Hetze gegen Migranten funktioniert, weil die Politik die Probleme nur halbherzig anpackt. Um sie abzustellen, benötigt das Land keinen Sarrazin und keine Rechtsextreme.

Und eine schöne Polemik in der taz.

Sachsen: Umfrage ein Jahr nach der Landtagswahl: Die NPD (kriegte 5,6 Prozent) liegt heute bei 4 Prozent und wäre somit raus aus dem Landtag (Sächsische Zeitung).

Echzell: Rechtsextremer feiert Parties in "Gaskammer" (nrhz).

Jugendrichter Andreas Müller: Mit phantasievollen Maßnahmen junge Rechtsextremisten zur Räson bringen (rp-online.de).

Arnstadt: Lokaler Aktionsplan gegen Rechtsextremismus präsentiert auf Kinderfest seine Arbeit (Thüringer Allgemeine).

Rechts gleich links? Im Rat der Stadt Lüneburg (Niedersachsen) müssen sich die Ratsherren und –frauen entscheiden - dort soll am Donnerstag abgestimmt werden, ob in Schulräumen künftig nur rechtsextreme, oder auch linksextreme Symbole, Marken und Veranstaltungen verboten sind (Störungsmelder).

Aachen: Am vergangenen Freitag hat ein kleines Neonazi-Treffen in dem Hotel stattgefunden, dass die NPD in Aachen erwerben will. Abends saßen die teils aus dem militanten Spektrum stammenden Rechten mit Hassparolen und dreiarmigen Hakenkreuzen auf ihren T-Shirts im Restaurant des Hauses (an-online.de).

Unpolitischer Fußballrock? Darunter fällt die Band "Kategorie C" sicher nicht (mut-gegen-rechte-gewalt.de).

Das Rudolf-Heß-Gedenken der Neonazi-Szene beschränkte sich in diesem Jahr auf dezentrale Kleinaktionen – meist im Schutz der Dunkelheit (bnr.de, siehe auch netz-gegen-nazis.de).

Ein Bündnis bestehend aus dem DGB Niederrhein, dem Jugendring Duisburg und der evangelischen Kirche ruft zum Protest gegen die für Samstag, 28. August, angemeldete Demo des rechtspopulistischen Netzwerkes "pro NRW" auf (rp-online.de).

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