20.06.2011 ... Nach den Rechten sehen

Nazi-Aufmärsche am 17. Juni in Berlin und Dresden +++ Neonazis überfallen Festbesucher in Greiz +++ Prozessauftakt in Leipzig: Rechtsextreme wegen Tötung eines Irakers vor Gericht +++ Neuruppin rüstet sich gegen den Nazi-Aufmarsch am 9. Juli

Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de

Nazi-Aufmärsche am 17. Juni in Berlin und Dresden
In Berlin waren etwa 50 Neonazis, darunter auch NPD-Bundeschef Udo Voigt, am Rosa-Luxemburg-Platz aufmarschiert. Die Polizei schützte die Rechtsextremen vor cirka 500 Gegendemonstranten. Einige Neonazis versuchten in das Gebäude der „Junge Welt“ Redaktion einzudringen, das durch die Polizei nur unzureichend geschützt war. Zum Zusammenstoß kam es nicht, die Mitarbeiter der Tageszeitung wurden nach der NPD-Kundgebung jedoch von der Polizei festgehalten und kontrolliert. In Dresden kamen etwa 200 Neonazis zusammen um unter dem Motto „Nationale Souveränität statt Fremdbestimmung“ durch die Altstadt zu ziehen. Die 200 Gegendemonstranten konnten den rechtstextremen Aufmarsch nicht verhindern. (Tagesspiegel) (Junge Welt) (Leipziger Volkszeitung)

Neonazis überfallen Festbesucher in Greiz
In der Nacht zu Samstag stürmten cirka 15 teilweise vermummte Jugendliche aus der rechtsextremen Szene gegen 0:00 Uhr das Park- und Schlossfest im thüringischen Greiz. Sie griffen die Gäste mit Reizgas und Flaschenwürfen an. Die Olizei ermittelt wegen Landfriedensbruch und Körperverletzung. (OTZ)

Prozessauftakt in Leipzig: Rechtsextreme wegen Tötung eines Irakers vor Gericht
Angeklagt sind die beiden Täter wegen Totschlags bzw. gefährlicher Körperverletzung – die Nebenklage spricht hingegen von Mord aus niederen Beweggründen. Einer der beiden Täter, der wie sein Komplize mit Nazisymbolen tätowiert ist, ist laut Gutachten „überzeugter Rechtsradikaler mit sadistischen Persönlichkeitsmerkmalen“. (Leipziger Volkszeitung)

Neuruppin rüstet sich gegen den Nazi-Aufmarsch am 9. Juli
300 Neonazis wollen am 9. Juli in der brandenburgischen Stadt aufmarschieren. Das Bündnis „Neuruppin bleibt bunt“ hat eine Gegenveranstaltung mit 1000 Menschen angemeldet und mit der Planung der Proteste begonnen. Heinrich Jüttner, Bürgermeister von Schöneiche gibt Tipps. (Märkische Allgemeine)

Leipzig: NPD meldet Aufmarsch für den 20. August an
Unter dem Motto „Völker zur Freiheit – Nein zur EU-Diktatur“ wollen Rechtsextreme am 20. August am Völkerschlachtdenkmal in Leipzig aufmarschieren. Laut Anmeldung findet die Veranstaltung zischen 11:00 und 22:00 Uhr statt. (Leipziger Volkszeitung)

5. Migrantenselbstkonferenz in Neubrandenburg
Das Netzwerk der Migrantenorganisationen (MSO), das 46 Vereine und Organisationen in Mecklenburg-Vorpommern umfasst, fordert u.a. die Abschaffung der Residenzpflicht für Asylbewerber und ruft die Landesregierung zu einer humanitären Flüchtlingspolitik auf. Außerdem wird unter dem Motto „Geht wählen!“ dazu aufgerufen, am 4. September die NPD aus dem Landtag zu verbannen. (Nordkurier)

Hitler-Verehrung unter russischen Rechtsextremen
20 Jahre nach dem Überfall Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion verehren russische Rechtsextreme Hitler für seine Rassenideologie. Alexander Brod vom Moskauer Büro für Menschenrechte gibt der Regierung Russlands eine Mitschuld. (Sächsische Zeitung)

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