18.10.2010 ... Nach den Rechten sehen

In Leipzig lediglich 250 Neonazis am Samstag +++ Kritik an Äußerungen von Horst Seehofer +++ Demonstration "Nazis in Offenburg verhindern"

18.10.2010 ... Nach den Rechten sehen

In Leipzig blieb das wegen rechten Demos, zahlreicher Gegenaktionen und mehrerer Großveranstaltungen befürchtete Chaos am Samstag aus. Zu der genehmigten Kundgebung am Hauptbahnhof erschienen am Nachmittag laut Polizei lediglich 250 Rechtsextremisten statt der erwarteten 1 500. "Das ist ein Desaster für die Neonazis", kommentiert Juliane Nagel, Sprecherin des Bündnisses "Leipzig nimmt Platz" (Die Jüdische, Süddeutsche Zeitung).
Unbekannte haben versucht, mit einem Brandanschlag eine Demonstration von Neonazis in Leipzig zu behindern (mz-web).

Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin hat CSU-Chef Horst Seehofer vorgeworfen, mit seinen Äußerungen zur Einwanderung dem Rechtsextremismus den Boden zu bereiten. Zudem mache die Bundesregierung Zuwanderern keine ausreichenden Angebote zum Erlernen der deutschen Sprache (welt-online).

In Offenburg bereitet ein Bündnis mit dem Namen »Aktionsbündnis gegen die NPD« Aktivitäten für Samstag, den 23 Oktober, vor. Unter dem Motto »Nazis in Offenburg verhindern« ruft das Bündnis zu einer Demonstration gegen eine Rechts-Kundgebung im Zentrum der Stadt auf (baden-online).

Bei einer groß angelegten Razzia mit dem Schwerpunkt Augsburg und Umland fand die Polizei bei Neonazis eine Pistole mit Schalldämpfer, 360 Schuss Munition und diverse Hieb- und Stichwaffen. Für die Polizei der Beweis, „dass diese Gruppen alles andere als harmlos sind“, wie ein Ermittler sagt (Augsburger Allgemeine).

Indem ein Internet-Forum gehackt wurde, gelangten Freiburger Antifaschisten anscheinend zu Informationen über die User. Sie sind der Überzeugung, dass der mittelsächsische NPD-Kreisrat Tino Felgner auf der größten deutschen Neonazi-Plattform im Internet wiederholt den Holocaust geleugnet hat (Frankfurter Rundschau).

In einem von Wissenschaftlern und Politikern unterschriebenen Brief wird Kritik an der Süddeutschen Zeitung geäußert, da sie eine Werbeanzeige für die „Junge Freiheit“ veröffentlichte. Der Brief schließt mit der Aufforderung: "Wir fordern die Süddeutsche Zeitung dazu auf, diesem Normalisierungsprozess völkischer und extrem rechter Positionen nicht auch noch Vorschub zu leisten“ (endstation-rechts).

drucken