Cottbus protestiert gegen Neonazi-Aufmarsch +++ Und Samstag noch einmal: Massenprotest gegen Rechtsextremismus in Dresden +++ Wieder Rassismus auf der Bühne in Berlin.
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Cottbus protestiert gegen Neonazi-Aufmarsch
Mit einer Demonstration in der Cottbuser Innenstadt haben sich am Mittwoch rund 1500 Menschen einem Aufmarsch der rechtsextremen NPD entgegengestellt. Unter dem Motto "Cottbus bekennt Farbe" zogen die Einwohner der Lausitzstadt vom Hauptbahnhof zur Kammerbühne. Am Mittwochabend zogen rund 200 NPD-Anhänger durch die Innenstadt. Mitglieder des Bündnisses "Cottbus Nazifrei" versuchten, den Aufmarsch durch eine Sitzblockade zu stoppen. Nach einer entsprechenden Aufforderung der Polizei, die mit einem Großaufgebot vor Ort war, räumten die Gegendemonstranten jedoch die Straße (rbb).
Und Samstag noch einmal: Massenprotest gegen Rechtsextremismus in Dresden
Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche wird in Dresden ein Massenprotest gegen Rechtsextremismus organisiert. Am Samstag (18. Februar, 13.00 Uhr) wird auf einer Großkundgebung auf dem Schlossplatz der SPD-Politiker Hans-Jochen Vogel (SPD) sprechen, der bis 2008 im Kuratorium zum Wiederaufbau der im Krieg zerstörten Dresdner Frauenkirche saß, wie die Stadt Dresden am Mittwoch mitteilte. Zu Wort kommen sollen außerdem Überlebende der Bombenangriffe auf Dresden und Wielun (Polen) im Zweiten Weltkrieg. Im Anschluss ist ab etwa 14.30 Uhr ein Demonstrationszug rund um die Dresdner Altstadt bis zur Synagoge geplant. Dort soll es eine Abschlusskundgebung geben. Zu den Veranstaltungen lädt die AG 13. Februar ein. (Freie Presse).
„Wir brauchen die Rechtsextremisten nicht“, betonte der Moderator der AG 13. Februar, Frank Richter, am Mittwoch. „Auch wenn sie nicht kommen, werden wir gemeinsam zeigen, was uns Demokratie wert ist.“ Bisher seien acht Veranstaltungen angemeldet, darunter aber keine von Rechtsextremisten, sagte eine Stadtsprecherin der Nachrichtenagentur dpa. Die Frist zur Anmeldung laufe aber erst Donnerstagabend aus und auch danach könnten Spontandemonstrationen noch bei der Polizei angezeigt werden (lvz-online.de).
Aus Dresden kann man lernen
In Dresden misstrauen sich Linke und Konservative schon lange. Gestern aber siegten beide. Die Bundesregierung sollte zuhören (Zeitonline).
Wieder Rassismus auf der Bühne in Berlin
Nach der viel kritisierten "Blackface"-Aufführung im Berliner Schlosspark-Theater zeigt nun das Deutsche Theater in Berlin, dass es auch noch stereotypenhafter und rassistischer geht. Der Regisseur der Inszenierung "Unschuld", Michael Thalheimer, lässt Schwarze nicht nur durch schwarz angemalte Weiße spielen lässt, sondern "verziert" diese auch noch mit dicken roten Lippen. Intendant Ulrich Khuon nennt dies dann "verfügendes Nachdenken über den anderen". Da hilft wohl nur noch ein Publikumsboykott. Bei der Premiere gab es zumindest Protest (Frankfurter Rundschau).
Zwickau gedenkt der NSU-Opfer am 23. Februar schweigend
Die offizielle Gedenkveranstaltung für die Opfer rechtsextremistischer Gewalt, zu der Bundespräsident Christian Wulff gemeinsam mit anderen Verfassungsorganen für nächsten Donnerstag ins Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt eingeladen hat, kann ab 10.15 Uhr live im Bürgersaal des Zwickauer Rathauses verfolgt werden. Überdies hat die zum Gedenken in Berlin weilende Oberbürgermeisterin Pia Findeiß (SPD) zu einer Schweigeminute um 12 Uhr aufgerufen (Freie Presse).
Brandanschlag in Winterbach: Schleppende Beweisführung gegen rassistische Täter
Die Suche nach der Wahrheit fällt im Prozess um den ausländerfeindlichen Brandanschlag von Winterbach sehr schwer. Im Landgericht Stuttgart häufen sich Ungereimtheiten und Erinnerungslücken.
Sport: "Wichtiger Faktor im Kampf gegen Rechtsextremismus"
Im Sport hat sich Einiges getan im Kampf gegen den Rechtsextremismus. Strukturen und Hilfeangebote helfen, die Kultur des Hinschauens zu fördern - ohne mit Zahlen Alarm zu schlagen (insuedthueringen.de).
Kiel: Breites Bündnis gegen NPD-Demo am 1. Mai
Die SPD will ihren Resolutionsantrag am 27. März auf die Ratstagesordnung setzen, die CDU will ebenfalls eine Antrag einbringen. Es geht um die von der NPD für den 1. Mai angemeldete Demo, gegen die sich jetzt ein breites politisches Bündnis formiert (kn-online.de).
Neonazis hetzen im Internet mit "Feindeslisten" gegen politische Gegner/innen
Auf verschiedenen Webseiten drohen radikale Neonazis Politikern, Migranten, Juden und Muslimen. Sie veröffentlichen Listen mit Namen, Fotos und Adressen ihrer Gegner. Das soll einschüchtern - immer häufiger folgen aber auch gewaltsame Angriffe. Doch der Kampf gegen die Bedrohung aus dem Netz erweist sich als schwierig (sueddeutsche.de).
Streit um Katzen von mutmaßlicher Neonazi-Terroristin Beate Zschäpe
Wer zahlt für die Versorgung der Katzen von NSU-Terroristin Beate Zschäpe? Das Zwickauer Tierheim, das die zwei Katzen derzeit beherbergt, sitzt bereits auf Unterbringungskosten von über 1.000 Euro. So lange die Besitzerin keine Zustimmung gibt, dürfen die Katzen aber nicht weitervermittelt werden. Das BKA allerdings weigert sich, zu zahlen. Das Tierheim will klagen. Nur: gegen wen? (DNN).
Rechtsradikale an der Waffe
In der Reservistenkameradschaft Wetterau konnten zwei bekannte Neonazis, Stefan F. und Falko S., unbehelligt an verschiedenen Reservisten-Wettkämpfen teilnehmen. Gegen die beiden sind nun Ausschlussverfahren eingeleitet worden. Die Reservistenkameradschaft selbst schweigt zu den Vorgängen (Frankfurter Rundschau).
Der Mann, den die Neonazis "Pistole" nannten
Manuel Bauer (33) prügelte sich als Neonazi durchs Leben. Dann stieg er aus – und ist nun als Aufklärer auf Deutschlandtour. Manche zweifeln an seiner Reue. Das kränkt ihn (Welt.de).
Geplanter Aufmarsch: Bündnis will Nazis am Samstag in Worms „wegschunkeln“
„Nazis wegschunkeln“ lautet der Slogan eines Bündnisses, das zu einer breiten Widerstandsaktion gegen den für diesen Samstag, 18. Februar, geplanten Aufmarsch Rechtsextremer aufruft. Wie berichtet hat eine rechtsextreme Gruppe für Samstag eine Kundgebung bei der Stadt angemeldet (Wormser Zeitung).
Wehrden: NPD-Spektakel am Aschermittwoch
Die NPD-Landesverbände Rheinland-Pfalz und Saarland rufen zum Politischen Aschermittwoch im saarländischen Völklingen auf.
Stattfinden soll das braune Polit-Spektakel am 22. Februar in der Kulturhalle Wehrden im im saarländischen Völklingen ab 17.00 Uhr. Als Redner sind die NPD-Politiker Frank Franz und Udo Pastörs angekündigt (bnr.de).
Der „Arbeitskreis der Christen in der NPD“ will durchstarten
Lange war es still um den „Arbeitskreis der Christen in der NPD“. Mit neuem Vorsitzenden soll nun der große Aufbruch kommen – doch die Positionen stoßen parteiintern auf heftigen Gegenwind (Endstation rechts).
Kommunikation im ländlichen Raum: Neues Projekt der Amadeu Antonio Stiftung
Das von der Amadeu Antonio Stiftung initiierte Projekt „Region in Aktion – Kommunikation im ländlichen Raum“ hat das Ziel, zusammen mit den Menschen vor Ort ein Umfeld zu schaffen, das für alle lebenswert ist – unabhängig von Status, Alter oder Herkunft. Wie es in einer entsprechenden Pressemitteilung heißt, gebe es in jeder Stadt und jeder Region Probleme, die gelöst werden können, „wenn alle zusammenkommen und auf gleicher Augenhöhe miteinander reden.“ (Märkische Allgemeine)