15.06.2011 ... Nach den Rechten sehen

Protest gegen NPD-Sommerfest in Oberfranken +++ JN-Pfingstlager im Stile der HDJ von der Polizei aufgelöst +++ Professor über rechtsextreme Gewalt - OB von Mittweida spricht von Verleumdung

Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de

Protest gegen NPD-Sommerfest in Oberfranken
Am kommenden Samstag will die NPD in Schwarzach bei Mainleus ihren „Bayerntag“ mit Reden, „Nationalen Liedermachern“ und Sonnwendfeuer feiern. Ein Landwirt stellt seine Wiese dafür zur Verfügung. Die Gegenveranstaltung von DGB, SPD und weiteren Partnern des Bündnisses soll um 13 Uhr in der Adolf-Geyer-Straße in Schwarzach stattfinden. (Frankenpost)

JN-Pfingstlager im Stile der HDJ von der Polizei aufgelöst
Im sächsischen Niesky wollten Rechtsextreme ein Kinder-Pfingstlager veranstalten. Da die „Heimattreue Deutsche Jugend“, die sich in der Vergangenheit für Veranstaltungen dieser Art verantwortlich zeigte, seit 2009 verboten ist, nannte man als Veranstalter des Lagers die „Jungen Nationaldemokraten“. Die Polizei konnte das Treffen verhindern. (Endstation Rechts)

Professor über rechtsextreme Gewalt - OB von Mittweida spricht von Verleumdung
Der Berliner Politik-Professor Hajo Funke nannte jüngst die Städte Mittweida und Limbach-Oberfrohna „aktuelle Problemfälle“ rechtsextremer Gewalt in Sachsen. Mittweidas Oberbürgermeister hält das für Verleumdung, schließlich sei „seit Monaten Ruhe (…) an der Front“. Funke sieht darin Verharmlosung. (Freie Presse)

Die Deutsche Burschenschaft und ihre Verbindung zur rechtsextremen Szene
Auf der Wartburg bei Eisenach treffen sich dieser Tage mehrere hundert Burschenschaftler. „Die Burschenschaft hat eine offene Flanke zum Rechtsextremismus und vertritt selbst rechtsextreme Ideologie – Momente“ so die Kritik. Was ist dran? (Aachener Zeitung)

Rassistischer Mord wird verharmlost
Nach dem gewaltsamen Tod des Irakers Kamal K. mehrt sich der Protest gegen das Vorgehen der Justiz. Die Angeklagten müssen sich wegen gefährlicher Körperverletzung und Totschlag verantworten. Eine rassistische Motivation schließt das Gericht aus, obwohl beide Täter der Neonazi-Szene zuzuordnen sind. (Junge Welt)

Berlin: Homophobe Überfälle häufen sich
Am Montagabend wurde ein homosexueller Mann in Kreuzberg beleidigt und – nachdem er sich wehrte – geschlagen und getreten. In Schöneberg wurde ein Transsexueller mit Flaschen beworfen. Bereits am Freitag rissen Jugendliche eine Regenbogenfahne, Symbol der Homosexuellenbewegung, am Nollendorfplatz ab. (taz)

Rechtsextreme Gewalt in Russland: 37 Tote und 382 Verletzte im letzten Jahr
Der Ghanaer Bismark Obeng wurde in einem Regionalzug von einer sechsköpfigen Gruppe junger Neonazis überfallen, mit Tränengas, Tritten und Schlägen attackiert und mit einem Messer verletzt. Angriffe dieser Art sind keine Seltenheit in Russland. (Neues Deutschland)

Lukratives Geschäft: Kommunalpolitiker von pro-NRW kassieren öffentliche Gelder
Rechtspopulistische Politik zu betreiben, kann ein lohnendes Geschäft sein. In Nordrhein-Westfalen wirkt es hier und da so, als würde diese Politik im Stile eines Familienbetriebs gestaltet. Ein Kommunalpolitiker-Paar habe im vorigen Jahr an Aufwandsentschädigungen und Sitzungsgeldern zusammen immerhin rund 27.000 Euro steuerfrei kassiert. Und das ist noch nicht alles. (Blick nach Rechts)

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