Wohnungsdurchsuchungen bei 12 Neonazis +++ Schweinekopf mit Hakenkreuz vor Moschee abgelegt +++ Harthausen: Ausländerfeindliche Parolen gesprayt - Die Stadt lässt sich mit der Entfernung Zeit +++ Neonazi-Demo in Marburg angemeldet – Plan B?
Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de
Wohnungsdurchsuchungen bei 12 Neonazis
Etwa 60 Polizeibeamte durchsuchten am frühen Morgen die Wohnungen von 12 Rechtsextremen in Berlin (Lichtenberg, Neukölln, Tempelhof), Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (Ilmenau und Wolfsberg). Anlass waren die Übergriffe der Neonazis auf Gegendemonstranten und Passanten bei einer Demonstration in Berlin-Kreuzberg am 14. Mai dieses Jahres. Den Tatverdächtigen wird gefährliche Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. (Die Welt) (MDR)
Schweinekopf mit Hakenkreuz vor Moschee abgelegt
Osterode (Harz): Bereits am vergangen Freitag legten Unbekannte einen Schweinekopf mit eingeritztem Hakenkreuz vor der Tür eines türkisch-islamischen Gebetshaus ab. Das Schwein ist laut Polizeiangaben kurz zuvor privat oder in einem Schlachthof getötet worden. (NDR)
Harthausen: Ausländerfeindliche Parolen gesprayt - Die Stadt lässt sich mit der Entfernung Zeit
Am Harthausener Rathaus sind die Buchstaben „ATM“ mit schwarzer Farbe gesprayt worden, darunter steht „Alle Türken massakrieren“. Die Buchstaben wurden auch an der Außenwand der Jahnschule, auf einer Mülltonne sowie zwei Garagentoren, auf drei Stromkästen und an der Skateanlage gefunden. Die Polizei geht davon aus, dass die Schmierereien in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni entstanden. Dass sie noch nicht entfernt wurden, sorgt für großes Unverständnis. Die Stadt teilt mit: Der Schriftzug am Rathaus wird überstrichen. "Sobald der Maler Zeit hat". (Stuttgarter Zeitung)
Neonazi-Demo in Marburg angemeldet – Plan B?
Oberbürgermeister Egon Vaupel bestätigt die Demo-Anmeldung eines stadtbekannten Neonazis für den 16. Juli. Ein mögliches Verbot wird geprüft. Am gleichen Tag planen NPD-Anhänger einen Aufmarsch im benachbarten Gießen. Möglicherweise soll Marburg als Ausweichort genutzt werden, sollten in Gießen die Gegenproteste zu stark sein. (Oberhessische Presse) (Gießen bleibt nazifrei)
„Freie Kräfte Neuruppin“ marschieren am Samstag auf
Eine Demonstration von Rechtsextremen ist für den kommenden Samstag in Neuruppin angemeldet. Erwartet werden 300 Neonazis. Das wäre dann bereits der vierte Neonazi-Aufmarsch in der Brandenburgischen Stadt. Gegenproteste sind angekündigt. RBB Aktuell sendet heute um 19:30h einen Vorbericht. (RBB)
Bamberg: Rechtsextreme beschmieren AStA-Gebäude
In der Nacht zum 5. Juli kippten Unbekannte schwarzen Lack an die Eingangstür des Bamberger AStA und hinterließen Aufkleber mit rechtsextremen Parolen. Die Betreiber der Studienvertretung äußerten sich schockiert: „Wir verurteilen diesen Anschlag auf das Schärfste und sehen diesen in einer Reihe mit anderen Anschlägen der radikalen Rechten, die in der letzten Zeit in Bamberg stattfanden.“ sagen Tilman Kallenbach und Julia Bergold für den Vorstand des AStA Bamberg e.V. (Störungsmelder)
Hannover: NPD plant Demo am Tag des „Rock gegen Rechts“ Konzerts
Am 17. September organisieren Schüler auf dem EXPO-Plaza ein Rock gegen Rechts“ Festival, Rechtsextreme wollen offenbar parallel dazu unter dem Motto „Ausländergewalt gegen Deutsche, Linksextremismus in Hannover und Antisemitismus in muslimischen Gruppen“ aufmarschieren. Die Demonstration ist noch nicht offiziell angemeldet, sodass Informationen zu einer möglichen Route bislang fehlen. (Hannoversche Allgemeine Zeitung)
Demonstration gegen neuen Naziladen in Berlin-Schöneweide
„Hexogen“ ist der Name des Nazi-Szeneladens nur zwei Häuser neben der stadtbekannten rechtsextremen Kneipe „Zum Henker“. Sebastian Schmidtke, Berliner NPD-Vize und führender Kameradschafts-Aktivist, mietete die Gewerbefläche vor kurzem an. Dem Vermieter sei dessen Gesinnung nicht bewusst gewesen, nun möchte er den Neonazi ganz schnell wieder loswerden. Ein breites Bündnis aus Parteien und Antifa wird am Freitag um 18 Uhr gegen den noch nicht eröffneten Laden protestieren. (Neues Deutschland)
Anonyme schicken rassistische Post an Stuttgarter Familie
Eine Familie aus dem Stuttgarter Stadtteil Hoffeld hat Anzeige bei der Polizei erstattet: sie erhielt einen anonymen Brief in dem sie als „Niggerfamilie“ beschimpft wird. Der Text ist stark rassistisch und beleidigend. Der Familienvater berichtet, dass er schon sein Leben lang mit versteckten bis offenen rassistischen Anfeindungen konfrontiert ist. (Stuttgarter Nachrichten)
Zur medialen Berichterstattung über die rechtsextremen Brandanschlägen in Berlin
Von „Auseinandersetzungen zwischen Rechten und Linken“ ist die Rede. Die sechs Brandanschläge von Neonazis, innerhalb nur einer Nacht, werden verharmlost. Dass Neonazis den Tod von Menschen in Kauf genommen, wenn nicht sogar gewollt, haben, wird in der Berichterstattung fast vollständig ignoriert. Stattdessen spricht man lieber von „Extremistenkampf“. (Neues Deutschland)
Erfolgreicher Protest: rechtsextremer „Sportsfreund“ geschlossen
Der Neonazi-Laden „Gladiator“, besser bekannt als „Sportsfreund“, in der Bremer Falkenstraße ist geschlossen. Der unermüdliche Protest von Anwohner/innen und Antifaschist/innen hat sich gelohnt. Es gibt allerdings noch mindestens zwei weitere rechtsextreme Geschäfte in der Hansestadt: „Sieg oder Spielabbruch“ und den Heimdall-Versand. (taz)
„Heimatschutz“ abgeschaltet – Betreiber geoutet
Die rechtsextreme Internetseite des „Fränkischen Heimatschutzes“ wurde am Dienstag von den Betreibern abgeschaltet. Die Coburger wurden von Computerspezialisten entlarvt. Auf der Homepage wurde in der letzten Zeit hauptsächlich gegen den geplanten Minarettbau in Coburg gehetzt. (Neue Presse Coburg) (Endstation Rechts)
Wanderausstellung gegen Rechtsextremismus jetzt in Aalen
Unter dem Titel „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ eröffnete die Friedrich-Ebert-Stiftung ihre Ausstellung im Landratsamt Aalen. Noch bis zum 15. Juli werden Informationen rund ums Thema Rechtsextremismus und Tipps zum Engagement dagegen geboten. Der Fokus liegt auf der Neonaziszene in Baden-Württemberg. (Schwäbische Post) (Friedrich-Ebert-Stiftung)
Protest-Picknick gegen Rassismus auf dem Dresdner Altmarkt
Zwei Jahre nach dem rassistischen Mord an der Ägypterin Marwa El-Sherbiny lädt der Verein Dyna-Mitt, unter dem Motto „Futtern für Vielfalt“, am Donnerstag zwischen 13 und 16 Uhr zu einem großen Picknick auf dem Altmarkt ein. Die Speisen werden von verschiedenen Restaurants und Lokalen gespendet. (Dresdner Neueste Nachrichten)
Wien: Ausstellung über jüdischen Sport
Die Ausstellung zeigt noch bis zum 28. September Bilder, Dokumente und Videofilme zur Geschichte des jüdischen Sports. "Achtung! Fertig!! Los!!! Jüdischer Sport - Maccabi-Games", Ausstellung im Jüdischen Museum am Standort Judenplatz, Judenplatz 8, 1010 Wien, Vom 6. Juli bis 28. September, So-Do 10.00 bis 18.00 Uhr, Fr 10.00 bis 14.00 Uhr (Original Pressetext)