Nach den Rechten sehen: Rechte Vorfälle bei der Bundeswehr: Hakenkreuzrasur auf dem Rücken +++ Herbertingen: Familie prangert rassistische Beleidigungen an +++ Hamburg: Nazi-Klingelton führt zu Polizeieinsatz

Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de

Rechte Vorfälle bei der Bundeswehr: Hakenkreuzrasur auf dem Rücken

Etliche Soldaten der Bundeswehr sind 2013 durch rechtsradikale Umtriebe aufgefallen. Die gute Nachricht: Es sind weniger Vorfälle als im Vorjahr. Die schlechte: Echte Konsequenzen bekamen die wenigsten Täter zu spüren (Spiegel online).

Herbertingen: Familie prangert rassistische Beleidigungen an

In einem Offenen Brief prangert die Familie Schrenk aus dem Herbertinger Teilort Mieterkingen rassistische Beleidigungen an. Der Herbertinger Bürgermeister Michael Schrenk und seine Frau Katrin hatten 2008 ein Geschwisterpaar aus Kolumbien adoptiert. Der Offene Brief lag in der vergangenen Woche dem Herbertinger Mitteilungsblatt bei (Schwäbische Zeitung).

Hamburg: Nazi-Klingelton führt zu Polizeieinsatz

"Vielen Dank, Heil Hitler!" ertönte bei jeder SMS, die ein 32-Jähriger bekam. Dieser Klingelton sorgte für ein Begrüßungskomitee der besonderen Art am Hamburger Hauptbahnhof (Hamburger Morgenpost).

Machtverschiebung in der NPD?

Hinter den Kulissen wird über eine neue personelle und strategische Ausrichtung der NPD gerangelt – drei der wichtigsten Exponenten dieser Diskussionen traten am Samstag beim Sommerfest der Berliner NPD gemeinsam auf (Blick nach Rechts).

Bayern: Extreme Rechte formieren sich neu

Gerade erst hat Bayern das Freie Netz Süd zerschlagen, nun formieren sich die Rechten neu. Besonders die Neonazi-Partei "Der Dritte Weg" beunruhigt die Behörden. Aber auch der Bürgerkrieg in Syrien wirft seine Schatten bis nach Bayern (Süddeutsche Zeitung).

NSU-Prozess dauert möglicherweise bis Juni 2015

Der Prozess gegen Beate Zschäpe und vier mutmaßliche Unterstützer des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) wird möglicherweise deutlich länger dauern als geplant. Das Oberlandesgericht München hat nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa am Montag eine Anfrage an die Prozessbeteiligten verschickt, um weitere Termine im Jahr 2015 planen zu können. "Es wird erwogen, die Hauptverhandlung im ersten Halbjahr 2015 fortzusetzen", heißt es in der Mitteilung (Abendzeitung München).

Grevesmühlen: Polizei verbietet rechtsextreme Veranstaltung

Die Polizei Wismar hat ein Konzertverbot in Grevesmühlen durchgesetzt. Dabei wurden am Sonntag 168 Menschen aus der rechtsextremen Szene überprüft sowie Anzeigen wegen Körperverletzung und Widerstandes gegen die Staatsgewalt erstattet (NDR).

Wels: Neonazi-Anführer erneut vor Gericht

Die Anführer der Neonazi-Vereinigung "Objekt 21" müssen sich vor Gericht wegen mehrerer Gewaltdelikte verantworten. Ein ehemaliger Rotlichtboss hat zugegeben, sie für Anschläge, Brandstiftungen und Drohungen angeheuert zu haben (Kleine Zeitung).

Österreich: Politik-Hickhack um Asylsuchende

Ein verschwindend geringer Anteil jener Flüchtlinge, die tagtäglich über das Mittelmeer nach Europa kommen, strandet in Österreich. Doch die paar Dutzend Asylsuchenden, die pro Tag aufgegriffen werden, reichen aus, um in der Alpenrepublik eine hitzige innenpolitische Debatte zu entfachen (Frankfurter Rundschau).

Gaza-Krieg: Die verachtete Freiheit

Wer die Hamas für eine Befreiungsbewegung hält, verhöhnt den Kampf von Milliarden Menschen um echte Demokratie. Ein Kommentar von Anetta Kahane (Frankfurter Rundschau).

"In sozialen Netzwerken wird Krieg geführt"

Seit Beginn der militärischen Offensive Israels im Gazastreifen werden in Europa vermehrt antisemitische Ressentiments sichtbar. Offene Gewalt gegen Juden wird vorwiegend von Jugendlichen mit Migrationshintergrund ausgeübt. Der Psychologe Ahmad Mansour erklärt im Interview die Ursprünge dieses Judenhasses und fordert eine bessere Ausbildung für Polizisten (Der Standard).

Antisemitismus-Vorwürfe gegen Javier Bardem und Penélope Cruz

Penélope Cruz und Javier Bardem unterzeichneten einen Aufruf, der Israel im Gaza-Konflikt Völkermord vorwirft. Nun übt ein prominenter Kollege Kritik. Angelina Jolies Vater Jon Voight wirft dem Paar vor, zum Antisemitismus anzustiften (Spiegel Online).

Hessisch Lichtenau: Die vergessenen Kanarienvögel

In Nordhessen stand eine der größten Sprengstofffabriken des Nazi-Regimes. Eine Gedenkstätte gibt es noch nicht (Die Welt).

Ausstellung in Bayreuth: Richard Wagners Judenhass

Die Wanderausstellung „Verstummte Stimmen. Die Bayreuther Festspiele und die Juden 1876 bis 1945“ behandelt drei bisher nie untersuchte Themen: den Missbrauch der Festspiele als Mittel der politischen Mobilisierung, die lange vor 1933 praktizierte Ausgrenzung “jüdischer” Künstler und die Schicksale derjenigen, die in Bayreuth auftraten und dann zu Opfern des NS-Regime geworden sind (Der Neue Wiesentbote).