Nach den Rechten sehen: Berlin-Charlottenburg: Antisemitischer Angriff auf Jüdische Schülerinnen +++ Reichskriegsflagge bei BVB-Spiel +++ Zentralrat der Juden: „Wir lassen uns von Schlägen und Rückschlägen ganz sicher nicht einschüchtern“.
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Berlin-Charlottenburg: Antisemitischer Angriff auf Jüdische Schülerinnen
Am Montag wurde eine Gruppe von 13 Schülerinnen der 7. bis 9. Klasse der jüdisch-orthodoxen Schule Or Avner von einer Gruppe Jugendlicher angepöbelt und beleidigt. Nach Aussagen der Mädchen soll es sich bei den bislang unbekannten Tätern um eine Gruppe südländisch aussehender Jugendlicher handeln. Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Gideon Joffe, rief die muslimische Gemeinde erneut dazu auf, sich gegen Antisemitismus einzusezten. (Berliner Morgenpost)
Reichskriegsflagge bei BVB-Spiel
Während eines Auswärtsspiels von Borussia Dortmund am Samstag, dem 01.09. kam es erneut zu einer rechtsextremen Prpaganda-Aktion. Laut der Thürinnger Polizei sind bei dem Spiel in Erfurt etwa 30 Männer durch rechtsextreme Parolen und das Schwenken von Reichskriegsflaggen aufgefallen. Gegen sie werde nun wegen "Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole" ermittelt. Der Verein hat indessen eine Task Force gegen Rechts ins Leben gerufen um in Zukunft stärker gegen "dieses unsägliche Gedankengut" vorzugehen. (WDR)
Zentralrat der Juden: „Wir lassen uns von Schlägen und Rückschlägen ganz sicher nicht einschüchtern“
Nach dem Angriff auf den Rabbiner Daniel Alter stieg die mediale Aufmerksamkeit für antisemitisch motivierte Angriffe in Berlin. Dieter Graumann, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, versicherte, sich von Hass und Gewalt nicht einschüchtern lassen zu wollen. Er spricht sich klar gegen einen Rückzug der jüdischen Kultur ins versteckte „Hinterzimmer“ aus und bekräftigt seine Entschlossenheit für eine „frische, positive, neue jüdische Zukunft“ - „Resignation? Nicht mit uns!“ (Focus online).
Neues Online-System in Baden-Württemberg zur anonymen Erfassung von Hinweisen auf rechtsextreme Gewalt
Das LKA Baden-Württemberg erhofft sich durch die Inbetriebnahme einer neuen Internet-Plattform mehr Hinweise von Bürgern auf Straftaten im Bereich Korruption, Wirtschaftskriminalität und Rechtsextremismus. Baden-Württemberg ist damit laut Reinhold Gall (SPD) das erste Land, das ein solches System nun auch zu Bekämpfung von Rechtsextremismus einsetzt. (SWR)
Ehemaliger NPD-Funktionär hat nur „pro forma“ bei der Landtagsfraktion gearbeitet
Gegenüber dem Magazin Focus bestätigt Andreas Molau, ehemaliger NPD Spitzenkandidat, den Verdacht von Sachsens Landesverwaltung, dass die NPD illegal Fraktionsgelder in die Partei eingeschleust habe. Der ehemalige Redakteur der Parteizeitung „Deutsche Stimme“ verkündigte im Juli seine endgültige Trennung von der rechten Szene und möchte nun mit Migranten arbeiten. (newsburger.de)
Kölner Polizeipräsident entschuldigt sich bei Opfern von NSU-Anschlägen
Nachdem sich der Verdacht gegen Mitglieder des NSU als Verantwortliche für die zwei Bomben-Anschläge in Köln von 2001 und 2004 erhärtet, entschuldigte sich Kölns Polizeipräsident Wolfgang Albers bei den Opfern, die während der Ermittlungen der letzten Jahre als mögliche Verdächtige behandelt wurden. (Welt.de)
Verhandlung in Brandenburg abgeschlossen - Mitverantwortlicher für Brandstiftung am „Haus der Demokratie“ in Zossen muss in Haft
Der 26-jährige Neonazi, der im Januar 2010 Jugendliche angestiftet hatte, das „Haus der Demokratie“ in Zossen bei Potsdam in Brand zu stecken, hatte versucht, in Berufung zu gehen. Aufgrund „mangelnder Erfolgsaussichten“ hatte er diese jedoch zurückgezogen.
Als einer der führenden Köpfe der Neonazi-Szene in Brandenburg war der Verdächtige bis jetzt auf freiem Fuß gewesen. Nun erhält er eine Ladung zum Haftantritt. Die Bürgerinitiative „Zossen zeigt Gesicht“ zeigt sich erleichtert zum Abschluss des Falls. (Morgenpost)
Rassistische Gewalt in Griechenland nimmt zu
Nach der Krise in Griechenland steigt die Zahl der Straftaten mit rassistischem Hintergrund . Für die Polizei in Griechenland ist diese Art von Gewalt noch weitgehend unbekannt – nachdem im August ein junger Iraker erstochen wurde, häufen sich die Übergriffe gegen Migranten. Amtlichen Angaben zufolge gibt es in Griechenland zurzeit etwa 800.000 Migranten mit gültigen Papieren und zusätzlich geschätzte 300.000 Einwanderer ohne Papiere. (n-tv)
Weiterer rassistischer Übergriff in Berlin-Schöneweide
Ein Dunkelhäutiger wurde am Sonntagmorgen von Besuchern der Kneipe „Zum Eisenbahner“ angegriffen. Mehrere Männer bewarfen den Mann mit „glühenden Zigaretten“, „Gläsern und einem Aschenbecher“. Andere Kneipengäste „schauten amüsiert zu“.
In Mahrzahn wurden unterdessen in der Nacht zu Montag Hakenkreuze und eine rassistische Parole an ein Wohnhaus geschrieben. (Stoerungsmelder.de)
Özdemir fordert stärkere Einbindung von Antisemitismus-Problematiken in die Erziehung
Grünen-Parteichef Cem Özdemir spricht sich für eine intensivere Behandlung von Antisemitismus und der deutschen Geschichte in Schulen und Vereinen aus. Ebenso appelliert er an Eltern, Rechtsextremismus offener in der Erziehung zu diskutieren. (n-tv) Darüber hinaus fordert er Moscheegemeinden auf, sich vermehrt gegen Antisemitismus einzusetzen, um türkisch-, arabisch- und kurdischstämmige Jugendliche zu erreichen. (Welt.de)
Die Ignoranz. Das Weghören. Und das Wegsehen III
Der dritte Teil der Serie über Alltagsrassismus aus der Perspektive der Betroffenen bei mut-gegen-rechte-gewalt.de.