Nach den Rechten sehen: So war der 1. Mai, bundesweit +++ Solingen: Salafisten vs. Polizisten vs. Pro NRW +++ Neonazis greifen Redaktionsbüro in Spremberg an.
Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de
So war der 1. Mai bundesweit
- Bautzen: 2.000 gegen 250 NPD-Anhänger*innen (Sächsische Zeitung)
- Berlin: 260 gegen 2 NPD-Kundgebungen à 50 Personen (Berliner Zeitung)
- Bonn: 200 Neonazis, Tausende Gegendemonstrant*innen (WDR)
- Donaueschingen: Neonazi-Spontandemonstration mit 50 Teilnehmer*innen mit Fackeln und Masken im "Unsterblichen"-Stil in der Walpurgisnacht - cool: Anwohnerin organisierte spontane Gegendemo (Südkurier).
- Hof: 4.000 Bürger*innen gegen 400 Neonazis (Welt)
- Mannheim: 270 Neonazis, 2.500 Gegendemonstrant*innen (DerWesten)
- Neubrandenburg: 500 Gegendemonstrant*innen, 300 Nazis (Nordkurier) + Demokratiefest (Nordkurier)
- Neumünster: 2.000 gegen 120 Neonazis, die nicht laufen durften und von denen 105 in Polizeigewahrsam kamen (taz); 37 versuchten es dann erfolglos in Kaltenkirchen (Kieler Nachrichten)
- Potsdam: Rock gegen rechts (Märkische Allgemeine)
- Weimar: 200 Neonazis, 700 Gegendemonstrant*innen (mdr, TLZ); 80 Neonazis zog es weiter nach Erfurt (OTZ).
- Wittstock: Sitzblockade gegen 200 Nazis (Märkische Allgemeine)
Salafisten bewerfen Polizisten bei "Pro NRW"-Ausstellung mit Steinen
Bei einer Protestaktion der rechtspopulistischen Partei Pro NRW durchbrechen Salafisten die Absperrungen und werfen mit Steinen auf Polizisten. Zuvor hatten Rechtspopulisten in Sichtweite einer salafistischen Moschee Mohammed-Karikaturen zur Schau gestellt (Berliner Zeitung, Tagesspiegel).
Neonazis attackieren „Lausitzer Rundschau“
Etwas Vergleichbares hat es bislang nicht gegeben. Eine Zeitung berichtet kritisch über die Neonazi-Szene und wird danach selbst Opfer von Angriffen. So ist es der "Lausitzer Rundschau" im brandenburgischen Spremberg ergangenen (Tagesspiegel).
Ermittler*innen fanden 1997 Nagelbombe im Umfeld des "Thüringer Heimatschutzes"
Mehr Militanz: Die Liste versuchter Bomben-Anschläge der rechtsextremen Szene in Thüringen wird immer länger. Offenbar hat die Polizei am 7. Juni 1997 eher zufällig bei einem bekannten Neonazi in Stadtroda eine Nagelbombe gefunden. Der SPD-Innenexperte Heiko Gentzel kritisiert, dass Strafverfolgungsbehörden nicht angemessen handelten, obwohl der Sprengsatz funktionsfähig war. Der Neonazis gehörte zum Umfeld des "Thüringer Heimatschutzes", zu dem wiederum auch die späteren Terrorist*innen des "Nationalsozialialistischen Untergrundes" (NSU) gehörten (Thüringer Allgemeine).