Geisterspiele für Zagreb und die Ukraine+++Viel Solidarität für Ultras Braunschweig+++ Ungarn: Fans positionieren sich gegen Rassismus+++"Solidarität ist eine Jacke!"+++ Schlechte Noten für den DFB+++"Der Fußballpräsident mit den Nazi-Codes"+++ Deutliche Worte und vorbildliche Taten
Geisterspiele für Zagreb und die Ukraine
Weil Anhänger von Dinamo Zagreb bei zwei Champions-League-Qualifikationsspielen rassistische Gesänge angestimmt haben, wurde der kroatische Erstligist nun von der UEFA zu zwei Geisterspielen und zu einer Geldstrafe in Höhe von 70.250 Euro verurteilt. (eurosport.com). Auch die ukrainische Nationalmannschaft muss ihr nächstes Heimspiel in der Qualifikation zur WM 2014 unter Ausschluss der Öffentlichkeit bestreiten. Der Grund: Das rassistische Verhalten der ukrainischen Fans beim Spiel gegen San Marino Anfang September. (rp-online.de)
Viel Solidarität für Ultras Braunschweig
Nachdem Eintracht Braunschweig ein Stadionverbot gegen die "Ultras Braunschweig" verhängt hat, gerät der Verein massiv in die Kritik. Der Vorwurf: Der Bundesligaaufsteiger nehme rechte Hooligans in Schutz und sperre deren Opfer aus (mopo.de). In einer gemeinsamen Stellungnahme solidarisieren sich derweil die Gruppierungen "Aachen Ultras 1999" und "Caillera" mit den "Ultras Braunschweig": "Unsere Solidarität gilt der Gruppe »Ultras Braunschweig«, die sich für wichtige, aber auch selbstverständliche, Werte in der Braunschweiger Fanszene einsetzt. Der nun erfolgte Ausschluss seitens des Vereins ist inakzeptabel und bedarf einer harschen Kritik.", heißt es darin (caillera.net). Am vergangenen Spieltag zeigten sich auch andere Fangruppierungen solidarisch mit den Braunschweiger Ultras. Für Wirbel sorgte unterdessen die Facebook-"Freundschaft" des Geschäftsführers von Eintracht Braunschweig mit einem NPD-Kader (recherche38.info). "Ich kenne diesen Menschen nicht und habe ihn – nachdem ich auf seine politischen Hintergründe aufmerksam gemacht geworden bin – umgehend aus der Freundesliste gelöscht, bzw. meinen gesamten Account inaktiv geschaltet, um einer derartigen Thematik für die Zukunft vorzubeugen", stellte Sören Oliver Voigt nun in einer Stellungnahme richtig. (rp-online.de)
Ungarn: Fans positionieren sich gegen Rassismus
Beim Erstligaspiel zwischen MTK Budapest und Paksi FC hat ein Teil der Gästefans mehrere Transparente gegen Rassismus und Gewalt gezeigt. "Wir sind Ungarn, keine Rassisten", hieß es beispielsweise auf einem Banner. Ein anderes nahm Bezug auf das WM-Qualifiaktionsspiel gegen Rumänien, das aufgrund von antisemitischen Beschimpfungen bei einem Spiel gegen Israel einige Monate zuvor vor leeren Rängen stattfinden musste. Die Positionierung der Fußballfans gegen Rassismus und Gewalt ist auch deshalb besonders bemerkenswert, da in Ungarn antisemitische und antiziganistische Beleidigungen sowie Gewaltausbrüche von rechten Hooligans fast schon zum Liga-Alltag gehören. (jntlvfussball.wordpress.com)
"Solidarität ist eine Jacke!"
Unter diesem Motto haben Mitglieder der Babelsberger Ultra-Gruppierung "Filmstadtinferno99" Sachspenden für Asylsuchende in Rathenow gesammelt. Vorbild für die Solidaritäts-Aktion war die Spendensammlung einer Bürgerinitiative in Berlin-Hellersdorf. Dort waren zweihundert mit Sachspenden gefüllte Kartons als "Willkommensgruß" an Asylsuchende übergeben worden. (inforiot.de)
Schlechte Noten für den DFB
55 Prozent der befragten Fußball-Fans sind der Meinung, der DFB engagiere sich nicht genug gegen Homophobie und 46 Prozent sehen mehr Handlungsbedarf beim Thema Rassismus. Den Deutschen Fußballbund überraschen solche Werte: "Das Ergebnis dieser Umfrage passt überhaupt nicht zum tatsächlichen Engagement des Verbands. Gerade im wichtigen Kampf gegen Rassismus und Homophobie engagiert sich der DFB mit Hilfe anerkannter externer Experten wie Professor Pilz seit Jahren extrem stark", sagt Mediendirektor Ralf Köttker. (sueddeutsche.de)
"Der Fußballpräsident mit den Nazi-Codes"
Als ein Gewerkschafter aus Gera Lars Weber vor sieben Jahren als "Nazi" bezeichnete, erhob dieser Schadensersatzklage. Doch ein Richter stellte fest, der Begriff "Nazi" sei gerechtfertigt, da er eine "schlagwortartige Verkürzung für den Umstand, dass Weber mit der rechten Szene in Zusammenhang steht" sei. Seit August ist Lars Weber nun Präsident des Fußballvereins Wismut Gera. Er selbst sagt, er habe mit Rechtsextremismus nichts zu tun. Doch es gibt Zweifel. (zeit.de)
Deutliche Worte und vorbildliche Taten
"Als der Gerald (Asamoah) am Ball war, grölte irgendein Idiot diese unsäglichen »Affenlaute«. Da bin ich aufgestanden, habe lautstark gefragt, was das soll und versucht, den Schreihals ausfindig zu machen", berichtet Christian Knappmann im 11Freunde-Interview (11freunde.de).