Nach den Rechten sehen: Durchsuchungen bei mutmaßlichen Rechtsextremisten: Ermittlungen gegen "Werwolf-Gruppe" +++ Die NPD fühlt sich missverstanden +++ Reichsbürger-Bewegung: „…das jüdische Pack loszuwerden!“
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Durchsuchungen bei mutmaßlichen Rechtsextremisten: Ermittlungen gegen "Werwolf-Gruppe"
Die Bundesanwaltschaft hat Wohnungen von mutmaßlichen Rechtsextremisten in Norddeutschland, den Niederlanden und der Schweiz durchsuchen lassen. Unter Verdacht: sechs Neonazis, die ein neues Terror-Netzwerk geplant haben sollen. (Spiegel Online, Stern, taz, Deutsche Welle) Der mutmaßliche Kopf ist dem Verfassungsschutz bekannt: Der Schweizer Sebastien N. fiel bereits als Teenager durch brutale Taten auf. (Tagesanzeiger, Basler Zeitung, Aargauer Zeitung) Sie stehen im Verdacht, eine "Werwolf-Kommando" nach Nazi-Vorbild gegründet zu haben. (Focus Online, tagesschau.de, ZDF) Es soll terroristische Gewalttaten geplant haben – Vorbild NSU? (Die Welt, Sueddeutsche, Endstation Rechts, Frankfurter Allgemeine) Außerdem soll die Gruppe auch Kontakte zur Hamburger Gruppierung "Weisse Wölfe Terrorcrew" haben. (Hamburger Abendblatt) Die Spuren führen auch nach Wismar. (Nordkurier) Ihr Ziel: Die Beseitigung des politschen Systems Deutschlands. (Spiegel Online) Festnahmen gab es allerdings nicht. (Zeit Online)
Die NPD fühlt sich missverstanden
Sie fühlen sich geächtet, missverstanden und in eine extreme Ecke gedrängt – dieses schön gemalte Bild verbreiten die NPD-Oberen im Gegensatz zur Realität. Dabei wissen sie auch, wie schlecht es um die Partei bestellt ist, die genug Probleme mit sich selbst hat und vor der Auflösung stehen könnte. (Nordbayern) Die internen Konflikte der Partei auf Bundesebene wirken sich auch auf Bayern aus. Nun versucht es die NPD mit einem neuen Landesvorsitzenden: Der strebt offenbar wieder verstärkt die Zusammenarbeit mit gewaltbereiten Neonazis an. (BR)
Reichsbürger-Bewegung: "…das jüdische Pack loszuwerden!"
Die Mitglieder der "Reichsbürger"-Bewegung in Deutschland sorgen in der Öffentlichkeit immer wieder für ungläubiges Kopfschütteln. Die Gefahr hinter ihrer Gesinnung zeigte jüngst der Aufruf des "Reichsbürgers" Jürgen Justavitz aus dem ostwestfälischen Vlotho zur Vernichtung aller Juden. (Publikative.org)
Beckstein zu NSU-Morden "Es muss Mittäter geben, die frei herumlaufen"
Die Behörden haben die Gefahr des Rechtsextremismus unterschätzt, darüber herrscht Einigkeit bei der Schlussdebatte zum NSU-Untersuchungsausschuss. Für Aufsehen sorgt Ex-Innenminister Beckstein: Er spricht von weiteren Mittätern und einer "schlimmen Niederlage des Rechtsstaats". (Sueddeutsche, Focus Online, Nordbayern) Unterdessen sagt ein Extremismusexperte über zwei NSU-Angeklagte, die aus der rechten Szene ausgestiegen sein wollen: "Raus allein reicht nicht! Nur ein glatter Bruch hilft." (taz)
Neonazis in Karben: "Wir sind keine Hitlerfans"
Der rechtskonservative Projektwerkstatt-Leiter Andreas Lichert will "jetzt erst recht" in Karben weitermachen. (Frankfurter Rundschau) In jüngster Zeit hat sich im hessischen Karben ein Zentrum der "Neuen Rechten" entwickelt. (netz-gegen-nazis.de)
Lumdatal: Rechtsradikale Gruppe kündigt Auflösung an
Die im Lumdatal aktive rechtsradikale Gruppe löst sich nach eigenen Angaben auf. In ihrem Blog begründet sie das mit »aktuellen Anlässen, welche uns der BRD-Verbotsstaat auferlegt«. Politik und Polizei reagieren verhalten. (Gießener Allgemeine)
Sachsen-Anhalt: Oi-Konzert am 20. Juli
In dem kleinen Ortsteil Mellin der Gemeinde Beetzendorf (Altmarkkreis Salzwedel) in Sachsen-Anhalt soll kommenden Samstag ein Rechtsrock-Konzert mit drei Bands stattfinden. (blick nach rechts)
Junge Nationaldemokraten: Bergsteigen als Härtetraining
Der Bundesverband der Jungen Nationaldemokraten (JN), der seinen Sitz im sächsischen Riesa hat, lädt zu einer mehrtägigen Klettertour im August vermutlich in den Alpen ein. (blick nach rechts)
Ex-NPD-Mann nun Mitglied bei Bürger für Düren
Das ehemalige NPD-Mitglied René Rothhanns ist den Bürger für Düren (BfD) beigetreten und bekleidet dort einen Vorstandsposten. Seit vergangenem Freitag ist er Schriftführer. Rothhanns war vor knapp zwei Jahren aus der NPD ausgetreten, hatte aber sein Mandat als Stadtrat behalten. (Aachener Nachrichten)
Revisionistentreffen im Harz
Vom 30. August bis 1. September soll das „4. Lesertreffen“ des rechtsextremen Zweimonatsmagazins „Recht & Wahrheit“ stattfinden. Erneut soll die Veranstaltung im abgelegenen Gasthof „Hufhaus“ im thüringischen IIlfeld bei Nordhausen stattfinden. (blick nach rechts)
Antisemitismus in Polen: Gefechte um Glauben und Traditionen
Das östliche Nachbarland erlebt eine Welle des Antisemitismus. Die erreicht sogar die Kirche: Der Warschauer Erzbischof vergreift sich im Ton. Politische Entscheidungen des Parlaments tun ihr Übriges. (Mitteldeutsche Zeitung) Im Nachbarland wird um das polnisch-jüdische Verhältnis gerungen. (Berliner Zeitung)
Ebay streitet mit Händler aus Helsa um angebliche Nazi-Mode
In zwei Gerichtsverfahren standen sich das Internetauktionshaus Ebay und die Helsaer Textilfirma Commando Industries gegenüber. Es ging unter anderem darum, ob Ebay die Firma von seiner Plattform verbannen darf, weil deren Markenbekleidung der rechten Szene zugeordnet werden könnte. (Hessisch/ Niedersächsische Allgemeine)