16.11.2011 ... Nach den Rechten sehen

Mann mit Hakenkreuzbinde schießt auf türkisches Geschäft +++ Neonazi-Aufmarsch in Wunsiedel +++ Wetzlar ist hessische Neonazihochburg

Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de

Mann mit Hakenkreuzbinde schießt auf türkisches Geschäft
Am Dienstagmorgen hat im nordrhein-westfälischen Rheda-Wiedenbrück ein offenbar geistig verwirrter Mann am Bahnhof auf ein türkisches Geschäft geschossen. Außerdem hatte der Täter ein Sprengstoffpacket an seinem Körper befestigt. Laut Polizeiangaben habe sich der Täter aus Liebeskummer umbringen wollen. Des Weiteren sieht die Polizei hier auch einen Zusammenhang zu den aktuellen Ereignissen um den NSU. (Stern, Die Glocke, Berliner Morgenpost)

Neonazi-Aufmarsch in Wunsiedel
250 Neonazis nahmen anlässlich des Volkstrauertages an einer Demonstration in Wunsiedel teil. Der Ort war wegen des Rudolf-Heß Marsches jahrelang Wallfahrtsort der Neonazis. An den Gegenprotesten nahmen 350 Menschen teil, zusätzlich organisierten 50 Personen eine Spontandemo. Leider haben die Neonazis angekündigt auch nächstes Jahr wiederkommen zu wollen. (Störungsmelder)

Wetzlar ist hessische Hochburg der Neonazis
Die neue Kriminalstatistik erfasste im letzten Jahr 684 rechte Straftaten in Hessen. Der Großteil davon seien Propagandadelikte. Besonders aktiv sind die Neonazis in Mittelhessen, vor allem in Wetzlar. Ein Aufleben der Szene ist hier vor allem seit 2009 zu beobachten. In Rheinland-Pfalz, welches ebenfalls in der Statistik aufgeführt wird, gibt es aktuell keine Verbindungen zu dem rechtsextremen NSU. (Wiesbadener Kurier)

Ausstellung über rechte Symboliken in Berlin
Das man Nazis heute nicht mehr an Springerstiefeln und Bomberjacke erkennt ist inzwischen eigentlich jedem klar. Über die neuen Symboliken, Codes und Vorlieben der Neonazis klärt bis zum 4. Dezember eine Ausstellung im S-Bahnhof Schöneweide auf. Organisator dieser Ausstellung ist die Berliner Agentur für Soziale Perspektiven. (Taz)

Wanderausstellung als Zeichen gegen Rechts
„Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen, Baden-Württemberg für Toleranz und Menschlichkeit“ ist der Titel der Wanderausstellung die gerade im Kreisberufsbildungszentrum in Ellwangen zu sehen ist. Die Ausstellung befasst sich vor allem mit den aktuellen Entwicklungen des Rechtsextremismus. Organisiert wurde sie von der Friedrich-Ebert Stiftung Baden-Württemberg und dem Fritz-Erler-Forum. (Schwäbische Post)

Rechtsextreme versuchen in Augsburg Fuß zu fassen - sogar als Tierschützer
In Augsburg werben die Neonazis intensiv um neue Mitglieder. Vor allem der als Rechtsterrorist verurteilte Martin Wiese versucht die Szene in Bayern zu stärken. Die vorhandenen Neonaziorganisationen fallen bisher vor allem durch Propagandadelikte auf, zu Körperverletzungen kam es nach Polizeiangaben „nur“ im Einzelfall. Neben dem Werben auf der Straße, versuchen die Neonazis auch in verschiedenen Vereinen, sogar bei den Tierschützern, neue Mitglieder zu ergattern. (Augsburger Allgemeine)

Im Mainzer Umland versuchen Neonazis Rockermilieu zu unterwandern
Die rechte Szene in Mainz ist zum Glück nicht besonders groß. Als Anführer kann wohl der NPD-Kreisvorsitzende Ingo Helge gesehen werden. Das es in der Stadt keine große Szene gibt liegt auch an den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt. Denn sobald sich eine kleine Gruppe zu etablieren versucht, treffen sie auf eine große Opposition. Dementsprechend ziehen die Neonazis auf das Land hinaus, ein Problemgebiet ist vor allem Ludwigshafen, wo die Neonazis so etwas wie die kulturelle Hegemonie erlangt haben. In der Türsteher-, Kampfsport- und Rockerszene haben die rechtsextremen Kräfte sich festsetzen können. Die militante Naziszene ist dort auf ungefähr 100 Personen Stärke angewachsen. (Rhein Zeitung)

Wie kann ein NPD-Parteitag verhindert werden?
Darüber diskutierte der Linken Landtagsabgeordnete Dieter Groß mit verschiedenen Vertretern der Stadt Neuruppin und Kyritz. Denn hätte der NPD-Parteitag nicht in Neuruppin stattfinden können, wäre die Partei wahrscheinlich nach Kyritz ausgewichen. Es gab bereits Anfragen, ob das Kulturhaus frei gewesen sei. Das Problem bei öffentlichen Häusern ist, dass sie allen als legal geltenden Vereinen und Parteien Räumlichkeiten zur Verfügung stellen müssen. (Märkische Allgemeine)

Rassismusproblem bei Chelseafans?
Nachdem beim Champions-League-Spiel gegen KRC Genk der Chelsea-Stürmer von den eigenen Fans rassistisch beleidigt wurde, verspricht der Verein nun den Fall schnellstmöglich aufzuklären. Schon in der Vergangenheit sind die Fans von Chelsea mit rassistischen Beleidigungen aufgefallen. Chelsea nimmt den Fall sehr ernst und will nun zusammen mit der Polizei die Verantwortlichen ermitteln. (eurosport.yahoo.com)

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