3,5 mal 2,5 Meter großes Hakenkreuz auf Landstraße in Sachsen +++ Islamkritische Rechtspopulisten: „Rechtsextremismus light“ +++ Anschlag auf Siegener Büro der Linkspartei +++ Gelungene „EXIT“-Aktion bei „Rock für Deutschland“ in Gera
Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de
3,5 mal 2,5 Meter großes Hakenkreuz auf Landstraße in Sachsen
Unbekannte schmierten das Hakenkreuz am Wochenende mit öligem Schlamm auf die Verbindungsstraße zwischen Herrenhaide und Taura. Vermutlich in der Hoffnung, dass sich die Schmierereien in den Asphalt einbrennen, zündeten die Täter das Schlamm-Öl-Gemisch auch an. Eine Spezial-Kehrmaschine konnte das Nazi-Symbol entfernen. Die Polizei ermittelt. (Sächsische Zeitung)
Islamkritische Rechtspopulisten: „Rechtsextremismus light“
Der Berliner Rechtsextremismus-Forscher Hajo Funke sieht viele Gemeinsamkeiten zwischen Rechtsextremen und Rechtspopulisten. Er warnt vor anti-islamischen Ressentiments. Gruppierungen, wie „pro Deutschland“ oder „die Freiheit“ treten mit bekannten Rechtspopulisten aus Europa, wie dem Niederländer Geert Wilders, auf, erklärt Funke. Sie schürten Hass auf Muslime und distanzierten sich nicht von aggressiver Hetze gegen Migranten. (Die Welt)
Anschlag auf Siegener Büro der Linkspartei
In der Nacht zu Montag verwüsteten drei Rechtsextremisten das Parteibüro der Linkspartei in Siegen. Der Sachschaden wird auf 5000 Euro geschätzt. Die Polizei nahm drei Männer zwischen 20 und 21 Jahren vorläufig fest. (Blick nach Rechts)
Gelungene „EXIT“-Aktion bei „Rock für Deutschland“ in Gera
Die Aussteigerorganisation „EXIT-Deutschland“ machte mit einer besonders kreativen Idee auf sich aufmerksam. Getarnt als Unterstützer des NPD-Festivals, sponserte EXIT 250 T-Shirts mit einem abwaschbaren Aufdruck, der einen Totenkopf und die Aufschriften „Hardcore Rebellen“, sowie die geschwenkten Fahnen der freien Kräfte zeigt. Nach einmaligem Waschen des Shirts verschwindet dieser Aufdruck, stattdessen kommen die Aufschrift „Was dein T-Shirt kann, kannst Du auch – Wir helfen Dir Dich vom Rechtsextremismus zu lösen“ und die Kontaktdaten der Aussteigerorganisation zum Vorschein. (EXIT-Deutschland)
Gedenkgottesdienst für Rudolf Heß in Wunsiedel
Der ehemalige DVU-Funktionär und Neonazikader Christian Bärthel möchte am kommenden Samstag, 13. August, in Wunsiedel einen Gedenkgottesdienst für Hitler Stellvertreter Heß abhalten. Erst vor kurzem wurde dessen Grabstätte aufgelöst und Heß’ Asche im Meer verstreut. In der rechtsextremen Szene ist die Auflösung dieser „Pilgerstätte“ auf großen Protest gestoßen. (Blick nach Rechts)
Das halbe Gedenken an Amadeu Antonio in Eberswalde
Vor 21 Jahren wurde Amadeu Antonio Opfer einer tödlichen Hetzjagd in Eberswalde. Ein prügelnder Mob von etwa 50 Personen tötete den jungen Angolaner. An diesem Freitag, den 12. August wäre Amadeu Antonio 49 Jahre alt geworden. Bislang erinnert nur eine unscheinbare Gedenktafel an die Ereignisse vom November 1990. Die Umbenennung einer Straße in „Amadeu-Antonio-Straße“ ist in Planung. Der Landkreis steht noch immer in der Schuld der Familie: Obwohl der Kreistag bereits am 8. Dezember 1990 beschlossen hatte, finanzielle Beihilfen für die Überführung des Leichnams Antonios nach Angola und die Beerdigung dort zu leisten, kam bei den Hinterbliebenen von Antonio kein Geld an. Der Verein „Light Me Amadeu“ sammelt Spenden. (taz)
Treffen von Holocaust-Leugnern in der Schweiz geplant
Die von dem Schweizer Bernhard Schaub initiierte„Europäische Aktion“, eine Dachorganisation europäischer Holocaust-Leugner, will am 10. September eine Veranstaltung im Raum St. Gallen (Ostschweiz) durchführen. Schaub ist Ex-Vorsitzender des 2008 verbotenen „Vereins zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten“ (VRBHV). Zu den Rednern gehört auch der niedersächsische NPD-Politiker Rigolf Hennig. (Blick nach Rechts)
Nach abgesagtem „Kategorie C“ Konzert: Neue Termine
Eigentlich wollte die Neonazi-nahe Hooliganband „Kategorie C – Hungrige Wölfe“ am vergangenen Wochenende ein Open-Air-Konzert im Kreis Rendsburg-Eckernförde spielen. Aus ordnungsrechtlichen Gründen wurde das Event jedoch abgesagt. Für kommenden Samstag kündigen die Musiker einen Auftritt in Kaiserslautern oder Umgebung an. Bereits jetzt bewerben sie auch ihr geplantes Konzert in/um Hannover für den 2. Oktober mit dem verräterischen Hinweis, man wolle in den „Tag der deutschen Teilvereinigung“ hineinfeiern. (Blick nach Rechts)
„Laut gegen Rechts“ Festival in Schwerin
Am 2. September findet das Festival zum dritten Mal statt. Unter dem Motto „Nazis aus dem Takt bringen“ werben die Veranstalter für Demokratie und gegen den Widereinzug der NPD in den Landtag. Bisher bestätigte Bands sind „Polarkreis18“ und „Luxuslärm“. (Laut gegen Rechts)
Ausstellung zum Thema Rechtsextremismus im sächsischen Landtag
Die Wanderausstellung "Die Braune Falle - eine rechtsextremistische 'Karriere'" ist vom 7. bis zum 23. September im Bürgerfoyer des sächsischen Landtags in Dresden zu sehen. Die vom Bundesamt für Verfassungsschutz konzipierte Schau erzählt anhand eines erfundenen Beispiels von der rechtsextremen Werdegangs eines Jugendlichen. (Freie Presse)
NPD-Strategiedebatte: Zwischen bürgerlicher Fassade und NS-Subkulturen
Der dritte Teil der Serie über den strategischen Richtungsstreit in der NPD, der seit Beginn des Jahres wieder hoch kocht und an dem sich zahlreiche Personen der Partei und der extremen Rechten insgesamt beteiligen. Die Diskussion ist dabei Gradmesser einer Veränderung der Partei, welche sich vom eingeschlagenen Weg der 90er zu lösen versucht. (npd-blog.info)