Rudolf Hess-Überreste werden verbrannt und im Meer verstreut +++ Angriffe auf alternative Projekte in Sachsen und Rostock +++ Pro Deutschland nervt heute wieder in Berlin-Kreuzberg.
Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de
Neonazi-Totenkultstätte adé: Rudolf Hess wird verbrannt und seebestattet
Jahrelang pilgerten Neonazis ins oberfränkische Wunsiedel, wo Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß begraben war. Das ist nun vorbei. Das Grab wurde aufgelöst, die sterblichen Überreste exhumiert.Sie sollen jetzt auf offener See bestattet werden, berichtet die Süddeutsche Zeitung.
Sachsen: Nazi-Angriffe auf alternative Projekte
In Limbach-Oberfrohna gab es am Wochenende einen Übergriff auf ein alternatives Projekt: Sonntagnacht hatten sich Neonazis vor dem Vereinshaus versammelt, auf ein vergittertes Fenster eingeschlagen und rechte Parolen gebrüllt. Unschöne Folge am Mittwochabend: 15 linke Jugendliche gingen laut Bericht der "Sächsischen Zeitung" auf eben so viele Rechte los, ein 21-jähriger Rechter wurde verletzt.
In Chemnitz hatten es Rechte gegen 23 Uhr auf das alternative Projekt „Zukunft“ in der Leipziger Straße abgesehen. Etwa 15 Vermummte warfen mit Steinen die Scheiben des Lesecafés, von Ateliers und Wohnungen ein. In allen Fällen ermittelt nun der Staatsschutz(Sächsische Zeitung).
Berlin: Pro Deutschland versucht heute schon wieder, sich in Kreuzberg zu versammeln
Nerviges Spielchen um PR: Obwohl die Kreuzberger und Kreuzbergerinnen den Rechtspopulisten von Pro Deutschland bereits im Juni gezeigt haben, was sie von ihnen halten - nämlich nichts -, will sich die Partei nun am heutigen Donnerstag um 14.30 Uhr erneut in Kreuzberg versammeln. Da sie zuletzt keinen Zugang zum Kreuzberger Rathaus fanden, treffen sie sich diesmal zu einer Kundgebung vor dem Bezirksgebäude versammeln. Vereine rufen wieder zum Gegenprotest auf (taz).
Bad Nenndorf: Partymeile statt Naziaufmarsch
Die Bahnhofsstraße soll sich am 6. August in eine Partymeile verwandeln. So lautet der Plan des Bündnisses „Bad Nenndorf ist bunt“. Wenn zum sechsten Mal Neonazis vorm Wincklerbad aufmarschieren, wollen wenige Meter entfernt Demokraten die Vielfalt ihrer Stadt feiern (Schaumburger Nachrichten).
Rechtspopulistische "Freiheit" in Hamburg auf Wählerfang
Die Rechtspopulisten der "Freiheit" versuchen derweil, auch außerhalb von Berlin eine Struktur aufzubauen. Zum Beispiel in Hamburg, wo vor Jahren auch die rechtspopulistische Schill-Partei "Partei Rechtsstaatliche Offensive" Erfolge feiern konnte. Andreas Speit hat sich angesehen, wie die Freiheit sich in Hamburg aufstellt (Jungle World).
20 Meter langer polenfeindlicher Schriftzug in Löcknitz
In der grenznahen Gemeinde Löcknitz ist es am vergangenen Wochenende erneut zu einem ausländerfeindlichen Vorfall gekommen. Unbekannte haben einen 20 Meter langen Schriftzug an ein Firmengebäude gesprüht. Auch die NPD hat in dem Ort mehrfach für Negativ-Schlagzeilen gesorgt (Endstation rechts).
Zu wenig Fans: Funktionär der NPD Rheinland-Pfalz begeht Urkundenfälschung
Im Zuge der Landtagswahl soll der Vorsitzende des NPD-Kreisverbandes Westerwald 34 Unterschriften gefälscht haben. Die Staatsanwaltschaft Koblenz will nun einen Strafbefehl erlassen – dem 33-Jährigen droht eine neunmonatige Bewährungsstrafe (Endstation rechts).
Diskussion um Rechtsaußen-Unterwanderung der Bundeswehr-Universitäts-Studentenzeitung "Campus"
Aushalten oder eingreifen? Der neue neurechte Chefredakteur der Studentenzeitung entzweit den Lehrkörper der Bundeswehr-Universität (Welt).
Leipzig: Elf Stunden Nazis am Völkerschlachtdenkmal am 20. August
Rechtsextreme haben am Samstag, den 20. August, eine elfstündige Kundgebung auf dem Vorplatz des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig angemeldet. Von 11 bis 22 Uhr werden dabei mehr als 500 Teilnehmer erwartet. Als Redner hat sich unter anderem Sachsens NPD-Vorsitzender Holger Apfel angekündigt. Auch mehrere Skinhead-Bands sollen auftreten. Offenbar will die NPD mit der Veranstaltung unter dem Motto „Völker zur Freiheit – Nein zur EU-Diktatur!“ für ihre Anti-Europa-Kampagne werben. Gegenaktionen sind angekündigt, Polizei und Ordnungsamt beraten noch über ihr Vorgehen (dnn-online).
Stolberg: Drei Rolling Stones-Coverbands gegen Nazis
Das Konzert findet in Stolberg am Samstag, den 27. August, um 19 Uhr im Ellerhof an der Freunder Landstraße statt und steht unter dem Motto "Rock gegen Rechts - ein Konzert für Frieden und Freiheit gegen Faschismus und Krieg" (az-web).
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Naziangriff auf Stadtspaziergang gegen Rechts in Rostock
Sie verteilten Flugblätter gegen Rechts, dann gingen drei vermummte Neonazis mit “Pfefferlöschern” auf sie los. Die rund 70 jungen Leute hatten zuvor Aufkleber und Flyer der Kampagne “Wake Up Stand Up! Keine Stimme den Nazis in MV” in Briefkästen gesteckt (Störungsmelder).