Rechtsextreme Realität in Limbach-Oberfrohna +++ Rassistische Anfeindungen: ehrenamtlicher Ausländerbeauftragter verlässt Schwedt +++ Berlin: Friedliche Proteste gegen die Rechtspopulisten von „pro Deutschland“ +++ Bremen: Neonazi-Treffpunkt geschlossen
Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de
Rechtsextreme Realität in Limbach-Oberfrohna
Der sächsische Ort bei Chemnitz war in den letzten Wochen häufiger in die Schlagzeilen geraten. Wegen angeblicher Schlägereien zwischen linken und rechten Jugendlichen. Schaut man jedoch genauer hin wird deutlich, dass sich in der Kleinstadt ein rechtsextremes Milieu entwickelt, dass Protest dagegen lebensgefährlich sein kann und dass der CDU-Oberbürgermeister ein „Buntes Bürgerforum für Demokratie“ ablehnt und stattdessen lieber ein „Bündnis gegen Extremismus“ gründet, zu dem der NPD-Stadtrat herzlich eingeladen ist. (taz1) (taz2)
Rassistische Anfeindungen: ehrenamtlicher Ausländerbeauftragter verlässt Schwedt
„Ich fühle mich in Schwedt nicht mehr sicher“ sagt Ibraimo Alberto, geboren in Mosambik, kam 1981 nach Deutschland. Für sein soziales Engagement wurde der ehemalige Boxer 2008 geehrt. Jetzt werden Alberto und seine Familie die Stadt in der Uckermark verlassen – wegen rechtsextremer Anfeindungen und Bedrohung. (Potsdamer Neueste Nachrichten)
Berlin: Friedliche Proteste gegen die Rechtspopulisten von „pro Deutschland“
Bezirksbürgermeister Franz Schulz hatte zusammen mit mehr als 150 Verbänden und Einzelpersonen alle Kreuzbergerinnen und Kreuzberger aufgerufen, friedlich gegen die geplante Sitzung von „pro Deutschland“ im alten Rathaus zu protestieren. Hunderte kamen und versperrten den Rechtspopulisten den Weg, sodass diese unverrichteter Dinge wieder abzogen. (Der Tagesspiegel) (taz)
Bremen: Neonazi-Treffpunkt geschlossen
Das Sportartikelgeschäft „Gladiator“, lange als „Sportsfreund“ bekannt, in der Falkenstraße ist dicht! Ob es am breiten Protest der Bevölkerung lag, oder es „geschäftliche Gründe“ waren, wie der Betreiber behauptet, ist nicht klar. Sicher ist aber, dass Bremen einen Naziladen weniger hat – vorerst. (Weser Kurier)
„Hammerskins“ in Norddeutschland – konspirative Strukturen
Die Mitglieder der früher eher subkulturell geprägten Neonazi-Vereinigung vernetzen sich in Norddeutschland zunehmend auch mit „freien Kräften“ und NPD. Auch zur verbotenen „Heimattreuen Deutschen Jugend“ bestehen enge Verbindungen. Der Schwerpunkt der, in Teilen an eine Motorradgang erinnernde, Vereinigung liegt offenbar in Mecklenburg-Vorpommern. (Blick nach Rechts)
Bunter Protest gegen NPD-Pressefest am Quitzdorfer See
Am kommenden Wochenende feiert die „Deutsche Stimme“, Parteizeitung der NPD, ihr jährliches Pressefest, erstmals über zwei Tage. Offenbar ist die Etablierung eines neuen festen Großereignisses der deutschen und europäischen Neonazi-Szene geplant. Ein breites Bündnis mobilisiert nun zum Protest am Quitzdorfer See bei Niesky. (Störungsmelder)
Nach brutalem Überfall auf Festbesucher in Greiz: weiterer Tatverdächtiger festgenommen
Hausdurchsuchungen bei vier Tatverdächtigen haben zur Festnahme eines 20jährigen geführt, der jetzt in der Jugendarrestanstalt Weimar sitzt. Vier weitere mutmaßliche Täter wurden bei der Razzia nicht angetroffen. Insgesamt wird gegen sieben Männer ermittelt. Die Täter hatten am 18. Juni das Park- und Schlossfest im thüringischen Greiz gestürmt und das Publikum mit Reizgas und Schlägen angegriffen. (OTZ.de)
Sachsen-Anhalt ist bundesweiter Spitzenreiter bei rechtsextremer Gewalt
In Sachsen-Anhalt wurden im vorigen Jahr 2,84 rechtsextreme Gewalttaten je 100000 Einwohner verübt. Das ist bundesweite Spitze. Innenminister Holger Stahlknecht denkt über ein neues Aussteigerprogramm für Neonazis nach. (Mitteldeutsche Zeitung)
Interview mit Torsten Hahnel vom Verein „Miteinander“ über die rechtsextreme Szene in Sachsen-Anhalt. Von 800 gewaltbereiten Neonazis, zum Teil vernetzt, geht der Verfassungsschutz aus. (Mitteldeutsche Zeitung)