23.06.2011 ... Nach den Rechten sehen

Aufstachelung zum Rassenhass - Geert Wilders freigesprochen +++ Überwachung von Demonstranten in Dresden: immer mehr Details werden bekannt +++ Neonazis im Schützenverein +++ Stereotype und Vorurteile prägen noch immer deutsches Bild von Polen

Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de

Aufstachelung zum Rassenhass – Geert Wilders freigesprochen
Der niederländische Rechtsextremist und Islamhasser Wilders wurde von allen Vorwürfen freigesprochen, auch vom Vorwurf der Diskriminierung und Beleidigung von Muslimen. Sowohl Verteidigung als auch Staatsanwaltschaft hatte für den Freispruch plädiert. (Neue Zürcher Zeitung)

Überwachung von Demonstranten in Dresden: immer mehr Details werden bekannt
Die sächsische Polizei hat am 19. Februar nicht nur 138.000 Handy-Verbindungen gespeichert, der Justizminister Sachsen erfuhr davon erst in der Zeitung. Die Busunternehmen, die Demonstranten aus dem gesamten Bundesgebiet nach Dresden brachten, sollen jetzt in Fragebögen Auskunft über ihre Fahrgäste geben, auch über deren Pausengespräche. (Der Freitag)

Neonazis im Schützenverein
Die „Schützengilde Sternberg 1655“ im Landkreis Parchim, Mecklenburg-Vorpommern, beherbergt offenbar einige Rechtsextreme in den eigenen Reihen. Dass Neonazis so legal an Waffen geraten, scheint den Verein nicht zu stören: „Politik sei kein Thema“. (Endstation Rechts)

Stereotype und Vorurteile prägen noch immer deutsches Bild von Polen
Eine neue Studie des Allensbachinstituts zeigt die Vorurteile der Deutschen gegen über Polen auf. Bei spontanen Assoziationen zu Polen überwiegen beispielsweise immer noch Äußerungen über Kriminalität. (Amadeu Antonio Stiftung)

Sommerfest von NPD und DVU in Finowfurt – Der lokalen Politik ist's egal
Am kommenden Samstag feiern NPD und DVU ihr jährliches Fest der Sommersonnenwende in Finowfurt bei Eberswalde. Die Nähe zu Berlin und die angekündigten Rechtsrock-Bands lassen ein großes Publikum erwarten. Den Bürgermeister der zuständigen Gemeinde Schorfheide, Uwe Schoknech, stört das allerdings nicht. (Mut gegen rechte Gewalt)

Neue Rassismus-Vorwürfe gegen den BFC Dynamo
Die Fans des Berliner Traditionsclubs stehen immer wieder im Verdacht, ausländerfeindlich zu sein. Jetzt ist es aber ein Verantwortungsträger des Clubs, der in der Fankurve Rassistisches grölt, wie ein Internetvideo zeigt. Die Vereinsführung schweigt. (taz)

Die Geschichte ukrainischer NS-Opfer - Zeitzeugen leiden bis heute
Die Ukraine war einer der Hauptschauplätze des Zweiten Weltkrieges. Hier erreichte die rassistische Vernichtungspolitik des nationalsozialistischen deutschen Regimes eine neue Dimension - Slawen wie Juden fielen millionenfach dem NS-Terror zum Opfer. (Deutschlandfunk)

Rechtsextremer Student klagt gegen die Uni Potsdam
Ronny Zasowk aus Cottbus, stellvertretender Vorsitzende des NPD-Landesverbands Brandenburg, klagt gegen die Universität Potsdam, die sein Praktikum in der Parteizentrale der NPD in Berlin-Köpenick nicht als Studienleistung anerkennt. (Märkische Allgemeine)

Homophobie und Nationalismus in Ungarn
In Budapest feiern Homosexuelle das „Pride-Festival“. Homophobie und Rassismus sind im EU-Land aber noch weit verbreitet. Und auch unter den Teilnehmern der Schwulen-Parade sind Nationalisten nicht selten. (Jungle World)

Video: Panorama über „Kategorie C“ – nicht (offen) rechtsextrem?
Die Auftritte der Bremer Hooligan-Band „Kategorie C“ sind äußerst beliebt bei Rechtsextremen. Bei den Konzerten werden offen rechtsextreme Parolen gerufen und die Arme zum Hitlergruß gereckt. Ein Verbot der Band ist momentan jedoch ausgeschlossen. (NDR)

Fußball und Rechtsextremismus: Streit um Leipziger Fanprojekt
Dem aktuellen Träger des Leipziger Fanprojekts, die Leipziger Sportjugend, werden u. a. fehlende Transparenz in den sozialpädagogischen Angeboten und Probleme bei der Abgrenzung von rechtsorientierten Fangruppierungen vorgeworfen. Einen Trägerwechsel lehnt das Innenministerium jedoch ab. Die Stadt Leipzig will sie trotzdem realisieren, mit Unterstützung des DFB. (Leipziger Volkszeitung)

Informationsveranstaltung zur extremen Rechten in Niederbayern / Oberpfalz
Am Dienstag, 28. Juni, um 19.30 Uhr sprechen verschiedene Referenten in der Gaststätte „Zum Gsellnhaus“ in Vilsbiburg über die Zunahme rechtsextremer Aktivitäten in Bayern, speziell auch im Landkreis Landshut. (Wochenblatt)

Haste: Protest gegen Trauermärsche
Im niedersächsischen Bad Nenndorf findet jährlich ein „Trauermarsch“ der Rechtsextremen statt. Im letzten Jahr wurde die Gegendemonstration verboten. Die Bürger der Gemeinde Haste rufen zum Protest auf. (Schaumburger Nachrichten)

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