05.05.2011 ... Nach den Rechten sehen

Südkoreanische Studenten in Weimar angegriffen +++ Marktstand in Meißen abgefackelt +++ Schwerin: Ex-NPD-Funktionär aus Anti-Atom-Bündnis ausgeschlossen.

Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de

Weimar: Südkoreanische Studenten angegriffen

Drei Weimarer Studenten aus Südkorea wurden am Montagabend von einem Weimarer Pärchen erst fremdenfeindlich beschimpft, dann verfolgt und geschlagen. Beide liefen aus einer Wohnung den drei Studenten hinterher. Auf der Straße schlugen der 20-jährige Weimarer und seine 15-jährige Begleiterin jeweils einmal auf einen 25-jährigen Studenten ein und riefen erneut verfassungsfeindliche Parolen (Thüringer Allgemeine).

Meißen: Vietnamesischer Blumenladen abgefackelt

In der Nacht zum Montag ist in Meißen ein Blumenladen auf dem Wochenmarkt angezündet worden. Die Besitzer des Blumenladens, zwei aus Vietnam stammende Meißner Gewerbetreibende, vermuten einen fremdenfeindlichen Hintergrund für den Brand. Sie verweisen auf Hakenkreuz-Schmierereien an zwei Gebäuden gegenüber. Sowohl die Hakenkreuze als auch die daneben stehenden ungelenken Schriftzüge waren nach ihren Angaben am Montagabend noch nicht zu sehen, müssten demnach erst in der Brandnacht entstanden sein (Sächsische Zeitung).

Schwerin: Ehemaliger NPD-Funktionär aus Anti-Atom-Bündnis ausgeschlossen

Über einen längeren Zeitraum gehörte der frühere NPD-Funktionär Rüdiger Klasen einem Schweriner Anti-Atom-Bündnis an. Erst jetzt bekamen die Aktivisten davon Notiz und schlossen den Mann aus dem Bündnis aus und entschuldigen sich dafür, „zu blauäugig“ gewesen zu sein. Der ehemalige NPD-Vorsitzende im Kreis Hagenow hatte vor zwei Wochen im Rahmen einer Anti-Atom-Woche einen Vortrag zum Thema „Energiegewinnung und Entsorgung“ gehalten. Danach hatten Mitglieder von Klasens NPD-Vergangenheit erfahren. „Es besteht die Vermutung, das er seine Kontakte in die rechtsextreme Scene weiterhin pflegt“, heißt es in der Begründung des Bündnisses (Endstation rechts, Ostsee-Zeitung).

Allein unter Nazis

Nur gegen die Rechten zu demonstrieren erschien dem 20-jährigen Lukas zu langweilig. Er stellte sich am 1. Mai in Heilbronn auf ihre Seite - und propagierte "Schützt deutsche Äpfel!" mitten im rechten Block. Der aber fand das alles andere als lustig (Spiegel online).

Der Traum vom "nationalen Dorf"

Frauen in der rechtsextremen Szene träumen oft vom "nationalen Dorf", von "Sippen" und völkischem Gemeinschaftsgefühl. Und wenn, wie jüngst in Jamel, der Herr im Haus ins Gefängnis wandert, führt eben seine Frau das politische Geschäft weiter (Norddeutsche Neueste Nachrichten).

Büdingen: Hat NPD ihre eigenen Kandidaten getäuscht?

Büdingen: Die Staatsanwaltschaft prüft, ob die NPD bei der Kommunalwahl die Unterschriften einiger Personen, die für das Stadtparlament kandidiert haben, auf fragwürdige Weise bekommen zu hat. Drei Betroffene hätten sich laut Gemeindewahlleiter unmittelbar nach der offiziellen Veröffentlichung der Kandidatenlisten für die Kommunalwahlen gemeldet und ihm mitgeteilt, sie hätten zu keinem Zeitpunkt per Unterschrift ihre Kandidatur für die NPD im Stadtparlament erklärt (Gelnhäuser Tageblatt).

Österreich: Worum trauert die FPÖ am 8. Mai?

Am Sonntag, dem 8. Mai, feiert Österreich den 66. Jahrestag der Kapitulation Hitler-Deutschlands. Ganz Österreich? Am Heldenplatz wird zeitgleich getrauert. Nur worüber, ist die Frage. "Um alle Opfer", sagt die FPÖ, "um das Ende der Nazi-Herrschaft", sagen die Grünen. Auf der berüchtigten Neonazi-Website "alpen-donau.info" wird bereits heftig für das alljährliche Totengedenken des Wiener Korporationsrings (WKR) geworben - und das auch unter Verweis auf den prominenten Hauptredner: FPÖ-Parteichef Heinz Christian Strache (Die Presse).

Witten: Weiße Tücher und Flaggen am 8. Mai gegen Rassismus

Auf Initiative einer Abiturientin sind alle Wittener Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, am 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom NS-Regiome, ein Zeichen gegen Rassismus und Rechtsextremismus zu setzen. Hierfür soll die Farbe Weiß in der ganzen Stadt deutlich sichtbar werden - etwa in Form eines Tuches oder einer Flagge, die Bürger aus dem Fenster hängen (Der Westen).

Reinfeld putzt gegen Nazis

Die Reinigungsinitiative der Reinfelder gegen die Aufkleber der Rechtsextremen in der Stadt gewinnt langsam an Kontur. Zumindest steht schon einmal fest, dass vom Ordnungsamt die Reinigungsmittel, Kratzer und Sprühflaschen kommen, um den Stickern Herr zu werden. Einer der engagierten Jugendlichen schlägt dazu auch einen speziellen Oberflächenreiniger vor. Ein anderer hat schon Plakate entworfen: „Mach weg den Dreck“ könnte darauf stehen oder „Putzmittel für Zivilcourage“ (Lübecker Nachrichten).

USA: Zehnjähriger erschießt rechtsextremen Vater

Ein zehnjähriger Junge steht in Kalifornien wegen Mordes vor Gericht, weil er seinen Vater, einen rechtsextreme Kameradschaftführer, erschossen haben soll.Der 32-jährige Vater des Kindes war am Sonntag tot im Haus der Familie aufgefunden worden. Die Behörden gehen davon aus, dass der Zehnjährige vorsätzlich handelte. Die weiteren vier Kinder der Familie sind dem Jugendamt übergeben worden. (Frankfurter Rundschau, ovb-online.de).

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