04.06.2010 ... Nach den Rechten sehen

DVU-Landesebene meutert gegen Fusionierung mit der NPD; neues NPD-Parteiprogramm bietet wenig Überraschendes; Protest gegen den NPD-Parteitag beginnt heute in Bamberg.

Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de

Gut, dass auf die Zerstrittenheit der Rechtsextremen Verlass ist: Gestern erst ließen die Führungsebenen von NPD und DVU durchblicken, dass sie eine Fusion beider Parteien anstrebten - schon sind DVU-Landesverbände empört dagegen und versuchen, sich des DVU-Parteichefs Matthias Faust zu entledigen (NPD-Blog).

Der "Blick nach rechts analysiert kenntnisreich vor dem Bundesparteitag der NPD: Wenn sich die DVU der NPD anschließt, hat die davon kaum mehr als die Ehre, die rechtsextremen Szene zu einen: Denn die DVU bringt selbst nur Schulden und fallende Mitgliederzahlen mit.

Der NPD-Blog stellt schon einmal das am Wochenende zu verabschiedende Parteiprogramm der NPD vor: Außer Details bleibt alles völkisch-rassistisch-chauvinistisch mit NS-Anklängen - wie gehabt.

Mit einer Menschenkette wollen Bürger der Stadt Bamberg heute um 17.05 Uhr gegen den Parteitag der NPD in ihrer Stadt demonstrieren (BILD).

Die "Mutterfrauen" aus dem NPD-Umfeld: Aktivistinnen mit einem engagierten bürgerlichen und einem neonazistischen Doppelleben - wobei sich beide Stränge immer wieder treffen (Blick nach rechts).

Eltern aus der rechten Szene mit ihrem Nachwuchs treffen sich auf dem Grundstück eines früheren Aktivisten der verbotenen „Heimattreuen Deutschen Jugend“. Macht die HDJ weiter? (Blick nach rechts)

Antisemitische Kommentare überfluten das Internet, Mordaufrufe inbegriffen(Berliner Zeitung, Berliner Morgenpost). Auch in Österreich sieht man dieses Problem (Wiener Zeitung).

Gedenken in Torgau: In der sächsischen Kleinstadt stehen seit Ende Mai zwei Denkmäler: für die Opfer der Wehrmachtjustiz und die des Stalinismus, getrennt durch eine Hecke. Einer der Leidtragenden des Stalinismus: NS-Arzt Friedrich Timm (Junge Welt).

In Bernau gab es letzten Samstag allen Grund zu jubeln: Rund 500 engagierte Menschen aus der Zivilgesellschaft setzten sich etwa 90 Neonazis in den Weg und blockierten somit mutig deren Marsch durch die Stadt. Doch dies war nur der erste von insgesamt fünf Aufmärschen der „Kameradschaft Märkisch Oder Barnim“ (KMOB). Der Protest darf nicht nachlassen. Der nächste Aufmarsch ist für diesen Samstag angemeldet (mut-gegen-rechte-gewalt.de).

drucken