Schmachvolles Demo-Wochenende für die Rechtsextremen: 10.000 protestieren gegen verschwindend kleine Kundgebungen von "Pro NRW" und NPD im Ruhrgebiet; Nazi-Aufmarsch (auch klein) in Lübeck erfolgreich blockiert.
Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de
Demo-Wochenende im Ruhrgebiet
Oberhausen am Freitag:
33 "Pro NRW"-Demonstranten bei "Mahnwache", 400 Gegendemonstranten versperrten den Weg (DerWesten (II)).
Mühlheim am Freitag:
32 orientlierungslose "Pro NRW"-Demonstranten, einige hundert bunte Gegendemonstranten - launige Reportage (DerWesten).
Essen am Freitag:
Nur etwa 30 "Pro NRW"-Sympathisanten halten bei Dauerregen in Essen-Katernberg eingeweichte Pappschilder in den Himmel. Etwa 500 Gegendemonstranten machten sich über die "Rassismus-Touristen" lustig (auf dem Weg aus Mühlheim verfahren und Unfall gebaut) (ShortNews, DerWesten).
Bochum am Freitag:
30 "Pro NRW"-Anhänger, 50 Gegendemonstranten, die bei einem Blockadeversuch mit der Polizei rangelten, 150 Gegendemonstranten aus dem Wohnumfeld der Moschee (DerWesten).
Herten und Gelsenkirchen am Freitag:
39 nasse "Pro NRW"-Rundfahrer stießen auf Proteste (in Herten 50 Gegendemonstranten)(DerWesten, bei der Demo in der Stadt 500 (Presseservice Herten); Fotos aus Gelsenkirchen und Text bei DerWesten).
Gelsenkirchen am Samstag:
180 Teilnehmer beim "Pro NRW"-"Parteitag" auf Schloss Horst - die offiziell keine Rassisten sein wollten. 140 Gegendemonstranten blockierten eine Stunde lang die Zufahrt, "Pro NRW" musste den Hintereingang nehmen. 350 Gegendemonstranten protestierten mit Demo. (DerWesten, große Fotostrecke, Presse-Portal).
Duisburg am Samstag:
50 Anhänger bei NPD-Kundgebung am Duisburger Hauptbahnhof, dazu 800 Gegendemonstranten (Rheinische Post mit Fotos von der NPD-Demo, Junge Welt, Fotos und Text bei DerWesten).
Duisburg am Sonntag:
150 "Pro NRW"-Anhänger wollten zur Merkez-Moschee in Duisburg-Marxloh (angekündigt hatte die Partei zuletzt 1.000!), bekamen sie aber nur von weitem zu sehen. Eine Gegenblockade der "Pro NRW"-Demonstration wurde von der Polizei aufgelöst. Die NPD marschierte mit rund 200 Personen durch Duisburg, auch hier blockieren 700 Gegendemonstranten die Route und wurden geräumt. 10.000 Gegendemonstranten sorgten dafür, dass sie lauter waren als die Redebeiträge der Islamfeinde. (DerWesten mit vielen Fotos, Stuttgarter Zeitung, Rheinische Post (mit Fotos), Junge Welt).
Im "Elisenhof" feierten Tausende ein Volksfest trotz Regen, bis es zur Gegenüberstellung mit den rechtsextremen Demos kam (DerWesten, Endstation rechts (Reportage), Fotos bei ruhrbarone.de).
Sänger Peter Maffay unterstützt Proteste gegen "Pro NRW": "Vielfalt von Nationen und Kulturen ist wichtig für die Bewältigung der Zukunftsfragen" (vorwaerts.de).
Lübeck: 160 Rechtsextreme wollten marschieren, kamen aber nicht weit. Nach einer Zwischenkundgebung ließ die Polizei die Veranstaltung der „Freien Nationalisten“ Lübeck beenden – die weitere Demonstrationsstrecke war von gut 500 Gegendemonstranten blockiert (Endstation rechts, mit Fotos). Insgesamt gingen rund 3.000 Menschen gegen die Neonazis auf die Straße (Lübecker Nachrichten mit Fotos).
Neuruppin: 2.000 Menschen feiern Demokratiefest gegen 300 Nazis (Märkische Allgemeine, Berliner Morgenpost).
Beim Republikaner-Parteitag in Hamm ist der zuletzt vielkritisierte Parteivorsitzende Rolf Schlierer wiedergewählt worden, schließt aber künftig Zusammenarbeit mit "Pro NRW" nicht mehr aus(Endstation rechts).
Andreas Molau folgt offenbar Patrik Brinkmann zu "Pro NRW" und hat damit auch die Stationen NPD, DVU und "Pro" in Rekordzeit durchlaufen (Endstation rechts).
Rechtsextreme Gewalt in Berlin: Neonazis haben in der Nacht zu Samstag zwei Frauen und einen Mann auf dem U-Bahnhof Güntzelstraße angegriffen (Tagesspiegel). Brandanschlag auf das Auto der frauenpolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Evrim Baba - rechtsextreme Täter möglich (Störungmelder).
Rechtsextremismus in Mecklenburg-Vorpommern am Beispiel Sternberg - Reportage (taz).
Zossen: Ein 24-Jähriger hat eine Beteiligung am Brandanschlag auf das Haus der Demokratie in Zossen (Teltow-Fläming) im Januar sowie weitere Straftaten mit rechtem Hintergrund gestanden (Berliner Morgenpost).
Der Angriff von 50 Neonazis auf Fans und Spieler des Roten Sterns Leipzig im sächsischen Brandis im vergangenen Jahr hat viele Schlagzeilen gemacht. Am 7. April soll das Spiel wiederholt werden. Der „Rote Stern“ und seine Unterstützerinnen und Unterstützer rufen zur Demonstration auf (mut-gegen-rechte-gewalt.de).