Drei Neonazi-Demos am 1. Mai in Berlin geplant, rechtsextreme Schülerzeitung wirbt mit ironischem Rassismus, in Limbach-Oberfrohna ist die NPD immer noch im Demokratiebündnis.
Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de
Berlin: Nazis melden gleich drei Demonstrationen für den 1. Mai an (taz).
Rechtsextreme Schülerzeitung "Bock" in Hannover: Im Stil der "Autonomen Nationalisten" zelebriert sie Rassismus mit ironischem Tonfall (taz).
Limbach-Oberfrohna: Geschäftsordnung soll NPD aus dem "Bündnis für Demokratie" heraushalten - aber bisher sitzen alle zusammen am Bündnis-Tisch (Freie Presse).
Mit scharfen Worten protestiert Charlotte Knobloch, die Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, gegen Oskar Roehlers "Jud Süß - Film ohne Gewissen" - er messe der Aufarbeitung des Antisemitismus zu wenig Bedeutung zu (Welt).
In der ostsächsischen Ortschaft Geheege bei Rothenburg ist am 13. März eine so genannte „RockNacht“ der NPD geplant (bnr.de).
Krefeld: 25-Jähriger misshandelte 80-jährigen Rollstuhlfahrer, indem er ihm einen NPD-Aufkleber auf die Stirn klebte und ihm Reizgas in die Augen sprühte - 7 Monate Haft (rp-online).
Menschenrechtsbericht kritisiert Antisemitismus in Deutschland und Minarettverbot der Schweiz (Spiegel online).
Brasilianerin, die in der Schweiz einen rechtsextremen Übergriff vorgetäuscht hatte, muss Ende März das Land verlassen (NZZ).
Eine neue Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus in Nürnberg ist Anlaufpunkt für Betroffene aus ganz Franken. Bisher gab es nur eine in München (Nürnberger Nachrichten).
Neue Kooperation: Radio Energy unterstützt "Laut gegen Nazis" (Radio Energy).
Gegendemonstrationen gegen "Pro NRW"-Kundgebung am 27. und 28. März in Duisburg: Polizei brieft Jugendbetreuer und Lehrer, was bei Demonstrationen erlaubt ist (DerWesten).
Pilotprojekt, das in Brandenburg seit 2001 in fünf märkischen Gefängnissen den Einfluss rechtsextremer Rädelsführer auf junge Mithäftlinge aktiv zu bekämpft, zieht positive Bilanz (Märkische Allgemeine).
Zu guter letzt:
Wegen Beleidigung, versuchter Nötigung und des Tragens verfassungsfeindlicher Symbole ist ein 48-Jähriger aus GMHütte nach einer Berufungsverhandlung zu einer Geldstrafe von 2000 Euro verurteilt worden. Das verfassungsfeindliche Symbol ist ein "Keltenkreuz", dass auf den Hals des Angeklagten tätowiert ist. Der sagte, der Tätowierer hätte ihn nicht auf die Strafbarkeit hingewiesen, und überhaupt habe er mit der rechten Szene nichts zu tun. Richterin: „Das sind doch einige Sachen auf Ihrem Kopf, den ich mal als Gesamtkunstwerk benennen will, die eine andere Sprache sprechen.“ Auf dem Schädel tätowirt: ein „Reichsadler“ mit ausgebreiteten Schwingen und die Zahl 18, die in Neonazi-Kreisen für die Initialen Hitlers steht (Osnabrücker Zeitung).