Wolf Lehner wurde 1947 in Bielefeld geboren. Er besuchte das Gymnasium sowie eine Sprach- und Handelsschule und absolvierte im Anschluss eine Lehre als Industriekaufmann. Lehner beschreibt seine berufliche Tätigkeit seit Anfang der 1990er Jahre als "Handel mit Antiquitäten". Über den gleichen Zeitraum erstreckt sich auch seine Rolle als Schatzmeister und Mitglied des Bundesvorstandes der "Gesellschaft für freie Publizistik e.V." (GfP). Die GfP wurde 1960 im Zuge der Frankfurter Buchmesse als Verein ehemaliger NSDAP- und SS-Mitglieder gegründet. Ihr Ziel ist die Förderung der Zusammenarbeit zwischen rechten und rechtsextremen Verlagen, um ihre Themen in der Gesellschaft zu setzen. Schwerpunkte sind Holocaustleugnung, Geschichtsrevisionismus, Rassismus und Meinungsfreiheit für "nationale Publizistik". Sie ist nach Angaben des Verfassungsschutzberichtes des Landesamtes in Baden-Württemberg nicht der neonazistischen Szene zuzurechnen. Mit 500 Mitgliedern stellt sie jedoch die größte Vereinigung rechtsextremer Kulturschaffender dar.
Wolf Lehner ist seit 1969 – mit kurzer Unterbrechung 1990 – Mitglied der NPD. In Bielefeld, Aalen und Weiheim in Oberbayern war Lehner als Kreisvorsitzender tätig, in Baden-Württemberg saß er lange Jahre im Landesvorstand und stieg zwischenzeitlich sogar zum stellvertretenden Landesvorsitzenden auf.
Auf dem Bundesparteitag der NPD im November 2011 in Neuruppin wurde Lehner zum Beisitzer des Bundesvorstandes gewählt. Er gehört zum Team um Holger Apfel und unterstützt offen dessen Kurs einer breiteren Wählbarkeit der Partei. In dieser Rolle sieht er sich als Mittler zwischen NPD und dem Lager der National-Konservativen und National-Liberalen. Diese Funktion soll durch die engere Einbindung der GfP in den Bundesvorstand der Partei gewährleistet werden.
Lehner will die NPD als Finanzbevollmächtigter von der staatlichen Parteienfinanzierung unabhängig machen, da sie einen Schwachpunkt der Partei darstellt. Einem Ausschluss der Partei von dieser Art der Finanzierung möchte er vorbeugen. Solange diese Finanzquelle der NPD jedoch zur Verfügung steht, rät Lehner dazu Rücklagen zu bilden, um andere Projekte der Finanzierung der Partei anzustoßen.
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