08.-14.09.2015

Rechte blitzen in Hamburg und Bremen ab - "Tag der Patrioten" fällt ins Wasser +++ Nach Aufruf des FC Porto: Alle Europacup-Teilnehmer spenden einen Euro pro Ticket für die Flüchtlingshilfe +++ Ein Euro ist nicht genug! Kommentar zur Champions League Spendenaktion +++ Champions League - VfL Wolfsburg lädt 1200 Flüchtlinge ein +++ Gerald Asamoah: "Man muss aufstehen und sagen: Mit uns nicht!" +++ St. Pauli und Dortmund spielen für Flüchtlinge: Ein Zeichen, immerhin +++ Bayern-Spieler laufen mit Flüchtlingskindern ins Stadion ein +++ Stadionbesuch & Freundschaftsspiel: Hunderte Flüchtlinge spielen mit RB-Fans Fußball +++ Anschuldigungen im Rahmen der Nordderby Auseinandersetzungen: Immunität von Grünen-Politiker aufgehoben +++ DFB Präsident Niersbach verspricht Geld für Flüchtlinge +++ Welcome United 03 – Kein Team wie jedes andere +++ Münster lädt Flüchtlinge zum Spiel gegen Fortuna Köln ein +++ Spielabbruch und Rassismus-Vorwürfe +++ Mit Fußball gegen den Rassismus +++ "Fairplay statt Hass" – Neue Broschüre der Amadeu Antonio Stiftung erschienen +++ Nach antisemitischen Angriffen auf TuS Makkabi Berlin: "Wir hatten das befürchtet" +++ Warum der Fußball in der Flüchtlingskrise in die Pflicht genommen werden muss! +++ Der Syrer, den die Ostdeutschen lieben

Die wöchentliche Presse- und Blogschau auf Fussball-gegen-nazis.de

Rechte blitzen in Hamburg und Bremen ab - "Tag der Patrioten" fällt ins Wasser

An der Alster fand keine Großaktion der Rechten statt. In Kirchweyhe störte ein Nazi-Tross ein Integrationsfest, man feierte die Aktion im Netz. (...) Es ist keine Überraschung, dass die Szene die Aktion in der niedersächsischen Gemeinde besonders feiert. Im Norden sind zuvor alle Bemühungen des Netzwerkes zur Durchführung des angestrebten großen "Tages der deutschen Patrioten" gescheitert. Bis zu 3000 Rechtsextreme und Hooligans wollten sie bundesweit nach Hamburg mobilisieren. Ohne Erfolg. In der Hansestadt konnte das "Hamburger Bündnis gegen Rechts" (HBgR) aber schon gegen 10 Uhr verkünden, dieser Tag würde keiner der Rechtsextremen sein. Statt der Neonazis standen an die 8.000 DemonstrantInnen am Hauptbahnhof, von wo die Rechten eigentlich losmarschieren wollten. (taz.de, ZEIT Online, NDR Online) Im Vorfeld hatte das Bundesverfassungsgericht das Verbot der Nazi- und Hooligandemonstration in letzter Instanz bestätigt. (ZEIT Online)

Nach Aufruf des FC Porto: Alle Europacup-Teilnehmer spenden einen Euro pro Ticket für die Flüchtlingshilfe

Der europäische Fußball setzt ein Zeichen! Der FC Porto hatte den Stein ins Rollen gebracht, die Europäische Fußballklub-Vereinigung (ECA) zieht nach: Alle 80 teilnehmenden Mannschaften an der Champions League und Europa League werden bei ihrem ersten Europacup-Heimspiel in dieser Saison je einen Euro pro verkauftem Ticket für die Flüchtlingshilfe spenden. Der Gesamtbetrag geht an eine karitative Einrichtung. (Kicker.de, Faszination-fankurve.de)

Ein Euro ist nicht genug! Kommentar zur Champions League Spendenaktion

Verantwortliches Handeln statt Imagepflege! Auch der europäische Fußball ist gefordert, wenn Flüchtlinge Hilfe brauchen. Nicht erst seit der Initiative des FC Porto. (11Freunde.de)

Champions League - VfL Wolfsburg lädt 1200 Flüchtlinge ein

Der VfL Wolfsburg lädt zum Champions-League-Auftakt gegen ZSKA Moskau am Dienstag rund 1200 Flüchtlinge ein. Zusätzlich zu dieser Aktion wird der Fußball-Bundesligist einen Euro pro verkaufter Eintrittskarte an Flüchtlingsprojekte spenden. (Weser Kurier, Wolfsburger Allgemeine Zeitung)

Gerald Asamoah: "Man muss aufstehen und sagen: Mit uns nicht!"

Der Ex-Kleeblatt-Stürmer über Rassismus in Gesellschaft und im Fußball. Gerald Asamoah wurde in Ghana geboren und kam mit seinen Eltern im Alter von zwölf Jahren nach Deutschland. Für Schalke 04 bestritt der Stürmer 279 Einsätze, auch für die SpVgg Greuther Fürth war der heute 36-Jährige in der Bundesliga aktiv, ehe er 2015 seine Karriere in der Schalker Reservemannschaft beendete. 2002 stand er als deutscher Nationalspieler im WM-Finale, nahm 2006 an der WM im eigenen Land teil. Immer wieder nutzte Gerald Asamoah seine Bekanntheit, um sich gegen Rassismus und Fremdenhass einzusetzen. (Nordbayern.de)

St. Pauli und Dortmund spielen für Flüchtlinge: Ein Zeichen, immerhin

Beim Testspiel zwischen St. Pauli und Dortmund stand nicht das Ergebnis im Mittelpunkt - sondern der Rahmen des Spiels: Mehr als 1000 Flüchtlinge hatte der Zweitligist eingeladen, St. Paulis Trainer Ewald Lienen fand klare Worte gegen Rechtsextreme. (Spiegel Online)

Bayern-Spieler laufen mit Flüchtlingskindern ins Stadion ein

Der FC Bayern München setzt ein klares Zeichen. Beim Heimspiel gegen den FC Augsburg laufen die Stars des Rekordmeisters gemeinsam mit Flüchtlingskindern ins Stadion ein und signalisieren: Willkommen in München! (Web.de) Viele Sportstars und Proficlubs wie der VfB Stuttgart, Borussia Dortmund oder der FC Bayern München setzen angesichts der Flüchtlingskrise Zeichen gegen den Fremdenhass und engagieren sich für Flüchtlinge. (Stuttgarter Zeitung)

Stadionbesuch & Freundschaftsspiel: Hunderte Flüchtlinge spielen mit RB-Fans Fußball

RB Leipzig hat eingeladen, und 450 Flüchtlinge sahen sich die Partie gegen Bundesliga-Absteiger SC Paderborn (2:0) in der Red-Bull-Arena an. Zuvor spielten Fans der Roten Bullen mit den Asylbewerbern auf der Festwiese Fußball. (Leipziger Volkszeitung) Auch Hertha BSC hatte für das Heimspiel gegen den VfB Stuttgart am Samstag (12.09., 15.30 Uhr) 1200 Flüchtlinge eingeladen. Neben 1000 Eintrittskarten für das Olympiastadion verteilte der Berliner Fußball-Bundesligist Fußbälle, T-Shirts und Schals an Menschen aus Syrien, Afghanistan und Pakistan. (Berliner Morgenpost)

Anschuldigungen im Rahmen der Nordderby Auseinandersetzungen: Immunität von Grünen-Politiker aufgehoben

Die Bremische Bürgerschaft hat zum dritten Mal in ihrer erst dreimonatigen Legislaturperiode die Immunität eines Abgeordneten aufgehoben. Der Verfassungs- und Geschäftsordnungsausschuss folgte einem Antrag der Staatsanwaltschaft und hob den parlamentarischen Schutzstatus für den Abgeordneten Wilko Zicht (Grüne) auf. Zicht ist noch recht neu auf der politischen Bühne und zudem als Initiator des Bündnisses Aktiver Fußballfans engagiert in der Fan-Szene. Er bemüht sich darum, Polizei und Fanprojekte an einen Tisch zu bringen. Die Ermittler wollen prüfen, ob Zicht die Pächterin der Fußball-Kneipe "Verdener Eck" verbal genötigt hat, sich von der rechten Hooliganszene zu distanzieren. Hintergrund sind die gewaltsamen Auseinandersetzungen randalierender Fußballfans am 19. April 2015. (Radio Bremen) Im Interview mit dem Weser Kurier nahm Zicht schon Tage zuvor öffentlich Stellung zu den Anschuldigungen. (Weser Kurier) Über die Auseinandersetzungen beim Nordderby berichteten wir auf Fussball-gegen-nazis.de mehrfach.

DFB Präsident Niersbach verspricht Geld für Flüchtlinge

Sportler nicht nur in Deutschland engagieren sich mehr und mehr für die Flüchtlingshilfe. DFB-Präsident Niersbach hat mehr Geld versprochen. (Südwestpresse) Der Deutsche Fußballbund (DFB) verdoppelt seine Hilfe für eine Integration von Flüchtlingen bis 2019 auf 1,2 Millionen Euro. Das kündigte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Menschen auf der Flucht - Deutschland hilft!" an. (Mittelhessen.de) Auch in Thüringen bieten aktuell 46 Vereine regelmäßige Sportangebote für Flüchtlinge und Asylbewerber an. "Wir schicken niemanden weg." (Thüringische Landeszeitung) In der WAZ gibt es einen Überblick, auf welchen Wegen sich der Sport derzeit für Flüchtlinge engagiert. (Der Westen)

Welcome United 03 – Kein Team wie jedes andere

"Welcome United" ist ein preisgekröntes Projekt des SV Babelsberg 03. Der Potsdamer Verein betreut die Flüchtlingsmannschaft, stellt Trainingsplatz, Umkleidekabinen und Trikots zur Verfügung. Ein Film von Dieter Brennecke. (ARD Mediathek)

Münster lädt Flüchtlinge zum Spiel gegen Fortuna Köln ein

Der SC Preußen Münster lädt zum Heimspiel gegen den SC Fortuna Köln für Samstag, 19. September, ab 14 Uhr 50 Flüchtlinge ein. Bereits in der ersten Saison-Partie vor heimischer Kulisse gegen die SG Sonnenhof Großaspach (1:1) hatten die Westfalen Flüchtlinge eingeladen. Diese Aktion soll nun wiederholt und langfristig durchgeführt werden. (3-Liga.com)

Spielabbruch und Rassismus-Vorwürfe

Hassia Binger B-Junioren fühlen sich übel beleidigt und ungerecht behandelt / Schiri geht nach Schlag zu Boden. "Niemand hat gesehen, was da passiert sein soll", äußert hingegen Hassia-Trainer Dilsad Özsoy Zweifel an dieser Darstellung. Er berichtet von einer Begegnung, die ihm in negativer Hinsicht unvergessen bleiben wird. "Wir wurden im Zuge des Spiels von Zuschauerseite aus zunehmend in übler Weise rassistisch beleidigt, ohne dass sich die Ordner veranlasst sahen, einzugreifen. So etwas habe ich in dieser Form noch nie erlebt", schildert der 23-Jährige. (Allgemeine Zeitung)

Mit Fußball gegen den Rassismus

Am Samstag fand auf dem Konstanzer Schänzle ab 10 Uhr das Fußballturnier "Kicken gegen Rassismus" statt. Im SÜDKURIER sprachen die Organisatoren Louise Haitz und Jannik Held, beide 26, über Ziele und Hoffnungen. (Südkurier)

"Fairplay statt Hass" – Neue Broschüre der Amadeu Antonio Stiftung erschienen

"Toleranz, Fairness und Respekt sind auch im Fußball elementar für den Umgang miteinander." Das steht auf der Website von "Fußball gegen Nazis". Als Aufgabe hat sich das Portal auf die Fahnen geschrieben, über "Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Homophobie im Fußball" aufzuklären. Nun wurde eine neue Broschüre veröffentlicht, die man sich kostenlos herunterladen kann. (Fanzeit.de)

Nach antisemitischen Angriffen auf TuS Makkabi Berlin: "Wir hatten das befürchtet"

Fabian Weißbarth spielt in der neu gegründeten 3. Herrenmannschaft des jüdischen Fußballvereins TuS Makkabi Berlin. Dessen erstes Heimspiel in der Kreisklasse C musste nach einer antisemitischen Attacke abgebrochen werden. (Jungle World)

Warum der Fußball in der Flüchtlingskrise in die Pflicht genommen werden muss!

Der Fußball muss in der Zeit der Flüchtlinge und der Integration in die Pflicht genommen werden. Die FIFA, die UEFA und die Landesverbände machen es vor, Sie setzen sich für Integration ein und starten zahlreiche Projekte gegen Rechtsextremismus. Aber reicht das? Nein das reicht nicht. Wer Fußball in der Kreisliga schaut, wird schnell feststellen wie weit verbreitet der Rassismus noch zu finden ist. Wenn man durch die Dörfer zieht und auf das primitive Volk trifft, dass ausländische Mitbürger nur aus dem Fernseher kennt. Wenn man es ganz positiv benennen möchte, sind die Bauerntrampel mit der neuen Kultur die plötzlich auf Sie hereinbricht überfordert. Nennen wir die Sache bei Namen, unterhalten wir uns über Rassisten die am Leben vorbeigelaufen sind. (BVB-Freunde.de)

Der Syrer, den die Ostdeutschen lieben

Wie aus einem syrischen Flüchtlingsjungen ein gefeierter Fußballer in der Hauptstadt der Pegida-Bewegung wurde. Aias Aosman spielt beim Drittligisten und ist der einzige Syrer im deutschen Profifußball. (Baseler Zeitung)

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