01.-07.09.2015

VfR Aalen und der NPD-Funktionär: "Was soll daran verwerflich sein?" +++ EM-Qualifikation: Hooligan-Randale in Budapest - auch gegen Flüchtlinge +++ Aufmarsch in Hamburg verboten - Schlechter Tag für "Patrioten" +++ HSV- und St. Pauli-Fans: Pyro-Protest gegen Nazis +++ Rechte Hooligans machen Rückzieher +++ Was die Bundesliga wirklich für Flüchtlinge tut +++ Bewegender Aufruf: Schalke 04 begeistert mit Video gegen Rassismus +++ HSV-Torwart René Adler: Darum helfe ich den Flüchtlingen +++ So unterstützt der FC Bayern Flüchtlinge in München - Spende, Training und Kinderhilfe +++ Integration von Flüchtlingen: "Fußball verstehen alle" +++ Welcome United 03: "Heute ist Freiheitstag" +++ Spielvereinigung Greuther Fürth: Stradevia 907 hilft Geflüchteten in Fürth +++ Frauenfußball im arabischen Raum - Kicken gegen alle Widerstände +++ Real Madrid spendet eine Million Euro an Flüchtlinge +++ Die Erfahrungen von TuS Makkabi in Berlin - Antisemitische Beleidigungen im Plauderton

Die wöchentliche Presse- und Blogschau auf Fussball-gegen-nazis.de

VfR Aalen und der NPD-Funktionär: "Was soll daran verwerflich sein?"

Der Drittligist VfR Aalen wollte seine Zukunft planen - und lud zu einem Treffen den regionalen NPD-Vorsitzenden ein. Von dessen politischer Gesinnung habe die Klubführung nichts gewusst, hieß es. (...) Dominik Stürmer, ehemaliger Vorsänger der Aalener Ultra-Gruppe Crew Eleven und mittlerweile eine der Nachwuchshoffnungen der Rechtsaußen im Südwesten. Ein Versehen? Geschehen aus Unwissenheit über die Politkarriere des bulligen Ultras? (Spiegel Online)

EM-Qualifikation: Hooligan-Randale in Budapest - auch gegen Flüchtlinge

Die ohnehin angespannte Lage in der ungarischen Hauptstadt wird durch das Länderspiel verschlimmert. Hooligans greifen auch Flüchtlinge an. Die wehren sich. (Sport1.deFaszination-fankurve.de) Fußball-Randalierer haben in der Nacht zum Samstag Flüchtlinge verprügelt, die in einem Park in der Nähe des Ostbahnhofs in Budapest kampierten. Das berichtete das ungarische Nachrichtenportal "index.hu". (Aargauer Zeitung)

Aufmarsch in Hamburg verboten - Schlechter Tag für "Patrioten"

Die Polizei hat eine geplante Demonstration am 12. September in Hamburg untersagt. Rechtsextreme und Hooligans wollen nun klagen. (taz) Ein breites Bündnis will den "Tag der deutschen Patrioten" blockieren und kritisiert Untätigkeit des Senats. (neues deutschland) Die Polizei befürchtet am 12. September schwere Krawalle mit Gegendemonstranten. Erwartet werden bis zu 15.000 Teilnehmer. (Abendblatt)

HSV- und St. Pauli-Fans: Pyro-Protest gegen Nazis

Raute neben Totenkopf, blau-weiß-schwarz neben braun-weiß? Zugegeben, im Fußballalltag schlagen die Herzen der Fans von HSV und St. Pauli selten im gleichen Takt. An diesem Dienstagabend aber setzten Fans beider Lager gemeinsam ein Zeichen: Gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus. (Morgenpost HamburgStern OnlineFaszination-fankurve.de)

Berlin: Rechte Hooligans machen Rückzieher

Sie sehen sich als Security des islamfeindlichen "Bärgida"-Aufmarsches: Die Berliner Gruppe "Bündnis Deutscher Hools" (BDH). Die rechtsextreme Radautruppe um Gründer Enrico Schottstädt, die vor allem durch betrunkene Pöbeleien und Straftaten auffiel, steckt in einer Krise. Von Auflösung ist die Rede. (Blick nach Rechts)

Was die Bundesliga wirklich für Flüchtlinge tut

Die Bundesliga spricht sich gegen Rassismus und für die Aufnahme von Flüchtlingen aus. Doch was tun die Vereine wirklich? Alle 18 Klubs sind engagiert. Der FC Bayern ist besonders großzügig. (Welt Online)

Bewegender Aufruf: Schalke 04 begeistert mit Video gegen Rassismus

Deutschland kennt derzeit nur ein Thema: Flüchtlinge. Zu Hunderten kamen sie in den vergangenen Tagen am Hauptbahnhof in München an. Die Reaktion vieler Münchner: Sie bringen Wasser, Lebensmittel, sie wollen helfen. Zur Flüchtlingswelle kommt eine Unterstützungswelle. Aber es gibt auch die hässlichen Bilder: Flüchtlinge, die von Nazis angepöbelt werden, Angriffe auf Unterkünfte, Demonstrationen gegen die Neuankömmlinge. Gegen dieses dunkle Deutschland, gegen die hässlichen Reaktionen, wendet sich jetzt der Fußballverein Schalke 04 und setzt ein Zeichen. In einem Video treten die Ex-Schalke-Stars Gerald Asamoah und Hans Sarpei mit dem aktuellen Team des Bundesligisten auf. Der Titel: "Steht auf, wenn ihr Menschen seid" - eine Anspielung auf den Schlachtruf "Steht auf, wenn ihr Schalker seid." (Huffington Post)  Die Blau-Weißen haben sich in der Flüchtlingsdebatte klar gegen Fremdenfeindlichkeit positioniert, die Schwarz-Gelben unterstützen sie. Ein Kommentar. (…) Gerald Asamoah, gebürtiger Ghanaer und ehemaliger deutscher Nationalspieler, ruft im Namen des Klubs zu einer klaren Haltung auf ("Steht auf, wenn Ihr Menschen seid"). Dass sich ein multikulturell geprägter Fußballklub gegen rechte Gesinnung stellt, sollte zwar eine Selbstverständlichkeit sein. Aber in diesen Zeiten sind öffentlichkeitswirksame Aktionen wie diese leider doch notwendig. (Der Westen) Die Flüchtingsdebatte hat auch den Fußball und die Vereine erreicht und der bezieht mit zahlreichen Aktionen eine klare Stellung. Die Nationalmannschaft hat sich in einem kurzen Video sehr deutlich gegen Fremdenhass und Gewalt positioniert. "Wir wollen ein Zeichen setzen", begründet Manager Oliver Bierhoff die Aktion. Noch deutlicher wird Gerald Asamoah in einem Video. "Wir müssen aufstehen", fordert der ehemalige Nationalspieler unmissverständlich. (Kicker)

HSV-Torwart René Adler: Darum helfe ich den Flüchtlingen

Es gibt Wichtigeres als Fußball. Sogar für einen Profi. Mitte der Woche übernachtete René Adler gemeinsam mit seinem St. Pauli-Kollegen Lasse Sobiech in einem Flüchtlingszelt. Der Torwart des HSV engagiert sich sehr für die Menschen, die vor dem Krieg in ihrer Heimat flohen und in Deutschland Schutz suchen. (Hamburger Morgenpost)

So unterstützt der FC Bayern Flüchtlinge in München - Spende, Training und Kinderhilfe

Der FC Bayern plant, die Flüchtlinge in München durch eine Millionenspende, ein Trainingscamp und Kinderhilfsprojekte zu unterstützen. (TZ MünchenSueddeutsche.de) Javi Martinez zeigt Größe abseits des Fußballplatzes. Der Spanier ist am Hauptbahnhof München vor Ort und unterstützt die Flüchtlinge bei deren Ankunft. (Sport1.de)

Integration von Flüchtlingen: "Fußball verstehen alle"

Auch wenn es mit der sprachlichen Verständigung für die Flüchtlinge, die Deutschland erreichen, am Anfang meist schwierig ist - ein Kommunikationsmittel funktioniert auch ohne viele Worte: der Fußball. Viele Vereine bieten die Möglichkeit dazu - ZDFsport.de stellt einige von ihnen vor. (ZDFsport) Nicht nur Sprachkurse helfen bei der Integration. In Lorch haben sich Widerstände gegen eine Asylbewerber-Sammelunterkunft gelegt, nachdem einige der Asylbewerber im dortigen Fußballverein mitspielten. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Welcome United 03 Babelsberg: "Heute ist Freiheitstag"

Jeden Sonntag trifft sich das Team von Welcome United 03 im Karl-Liebknecht-Stadion zum Training. Die Aktiven sind Flüchtlinge aus Brandenburg und Berlin. Ab dieser Saison sollen sie als drittes Team des SV Babelsberg 03 in der Kreisliga antreten. Ich war Anfang Juni beim Training. Ich traf mich mit Abdi und unterhielt mich mit ihm im Mittelkreis des Heiligen Rasens über seine Heimat, seine Flucht nach Europa und sein Leben in Potsdam. (Amaranto Blog) Während ganz Deutschland derzeit hitzig über die Flüchtlingspolitik diskutiert, zeigt Ballsport Eversburg, wie einfach Integration sein kann: Seit einigen Monaten kicken hier die Flüchtlinge Samuel Wida und Ahmed Mohamed Abdallah beim Aufsteiger in der 1. Kreisklasse Osnabrück-Stadt mit. Probleme gibt es keine. Im Gegenteil: Sportlich wie auch menschlich zeigen sich beide als absolute Bereicherung. (Neue Osnabrücker Zeitung)

Spielvereinigung Greuther Fürth: Stradevia 907 hilft Geflüchteten in Fürth

Stradevia 907, eine Fangruppe der Spielvereinigung Fürth, veranstaltet am 19. September 2015 ein Grillfest im Kinder- und Jugendhaus Catch Up in Fürth, um Fürtherinnen und Fürther und Geflüchteten die Möglichkeit zu geben, sich kennenzulernen. Zudem werden Spenden für die Flüchtlingsberatung gesammelt. (Faszination-fankurve.de) Die Kampagne "#RefugeesWelcomeEFL" hat sich zum Ziel gesetzt, dass am übernächsten Wochenende möglichst viele Banner mit der Aufschrift "RefugeesWelcome" in Stadien in Großbritannien gezeigt werden. Damit soll der Druck auf die dortige Regierung wachsen. (Faszination-fankurve.de)

Frauenfußball im arabischen Raum - Kicken gegen alle Widerstände

Fußball gilt in der arabischen Welt als Männersport. Davon lassen sich Frauen aus Libyen, dem Libanon und Ägypten nicht abhalten - und überwinden nebenbei religiöse Grenzen. (Sueddeutsche.de)

Real Madrid spendet eine Million Euro an Flüchtlinge

Spaniens Rekordmeister engagiert sich in der Flüchtlingskrise. Real stimmt sich mit der Regierung ab, stellt zudem auch Infrastruktur und Sportgeräte zur Verfügung. (Sport1.deWelt Online) Der ehemalige Champions-League-Sieger FC Porto hat an die 31 anderen Starter in der Königsklasse appelliert, an den ersten beiden Spieltagen pro verkaufter Eintrittskarte jeweils einen Euro für Flüchtlinge zu spenden. Präsident Jorge Nuno Pinto da Costa adressierte einen offenen Brief an Michel Platini, den Präsidenten der Europäischen Fußball-Union (Uefa). (RP Online) Auch Österreichs Nationalmannschaft setzt ein Zeichen für die Unterstützung von Flüchtlingen. Via ÖFB- Homepage veröffentlichte das Team am Freitag eine Stellungnahme, in der Hilfe für die notleidenden Menschen gefordert wurde. In der Erklärung hieß es: "Die aktuelle Flüchtlingsthematik geht auch an uns Nationalspielern nicht spurlos vorbei. Wir haben selbst einige Spieler mit Migrationshintergrund im Team - und manche Eltern unserer Spieler sind als Flüchtlinge nach Österreich gekommen." (Kronenzeitung)

Die Erfahrungen von TuS Makkabi in Berlin - Antisemitische Beleidigungen im Plauderton

Vulgäre Nazi-Parolen gegen Makkabi sind die Ausnahme geworden, Beleidigungen kommen jetzt beiläufig und mit Zwischentönen. (Tagesspiegel)

drucken