Das Buchprojekt "Mein Kampf - Gegen Rechts" stellt sich gegen die Neuveröffentlichung des antisemistischen Bestsellers "Mein Kampf", nachdem das Copyright des Buches am 1. Januar 2016 abgelaufen ist.
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Monatsüberblick Januar 2016: Antisemitismus

Tagesthemen-Kommentar schlägt Wellen: Tamara Anthony, ARD Journalistin, über ihre persönlichen Erfahrungen mit Antisemitismus +++ Wie sicher sind Juden überhaupt noch in Deutschland? +++ Frankreich: Ein Land diskutiert, ob sich Juden in der Öffentlichkeit zu erkennen geben sollen +++ Deutschlandfunk: Die Hamas ist „fast antisemitisch“ +++ Er ist wieder da – Diskussion um kritische Gesamtausgabe von „Mein Kampf“ +++ Veranstaltungen zum Holocaust-Gedenktag +++ Antisemitische Vorfälle im Januar 2016 +++ Internationales.
 

Von Oliver Saal

 

Tagesthemen-Kommentar schlägt Wellen: Tamara Anthony, ARD Journalistin, über ihre persönlichen Erfahrungen mit Antisemitismus

Die ARD-Journalistin Tamara Anthony hat Judenhass hautnah erlebt. In einem Tagesthemen-Kommentar erzählte die Jüdin sehr persönlich von dieser Erfahrung – und warnte vor wachsendem Antisemitismus in Deutschland. „Juden sollten in die Gaskammer“, sagte der Mann im Anzug zu Tamara Anthony, als sie vor einiger Zeit in einer Hamburger Kneipe im schicken Stadtteil Pöseldorf mit Freunden feiern war. „Ich bin Jüdin“, entgegnete sie ihm, „du willst mich also ermorden?“. Seine Antwort: „In dem Fall, ja.“
Bisher hatte Anthony Judenhass nie persönlich erlebt. Nur von Bekannten, die Kippa tragen, habe sie „Schlimmes gehört“. Beschimpfungen wie „Scheißjude“ seien keine Seltenheit, oder dass man in der U-Bahn bespuckt werde. Doch diese Begegnung in der Kneipe hat die Journalistin mit Fragen konfrontiert: „Wollen wir das akzeptieren? Akzeptieren, dass man sich in Lebensgefahr begibt, wenn man in Deutschland zu erkennen gibt, dass man Jude ist?“, fragte sie in den Tagesthemen.

In einem Essay für die Jüdische Allgemeine beschreibt Tamara Anthony die zahlreichen Reaktionen auf ihren Kommentar – „So schamlos, so dumm“. Fast 2000 Personen haben auf Facebook das Video kommentiert – eine außergewöhnlich hohe Zahl. Über 100 Einträge mussten gelöscht werden, darunter auch die unverbesserlichen (»Judensau«, »Wir müssen mal wieder klatschen gehen«). Von den freigeschalteten Kommentaren hielten viele die Thematik an sich für ungerechtfertigt (»Ablenkungsmanöver vom Einwandererkrieg«). Sehr viele – auch in Zuschauermails – sahen Pegida ungerechtfertigt in ein schlechtes Licht gerückt. Für sie ist der Antisemitismus allein ein »eingewandertes Problem«. Pegida sei der beste Freund der Juden, schließlich habe man den gleichen Feind, den Islam (und gerne wird auf Israelfahnen bei Pegida-Demos verwiesen). In ihrem privaten Umfeld hingegen habe Anthony viel Zustimmung und Rückendeckung erfahren. Sie fasst zusammen: „Unsicherheit ist ein verbreitetes Gefühl. Für Juden sind das keine guten Zeiten.“
 

Wie sicher sind Juden überhaupt noch in Deutschland?

Der Kommentar von Anthony mündete schließlich in eine breiter angelegte Debatte darüber, ob sich Juden in Deutschland überhaupt noch sicher fühlen können. In der Debatte spielt auch eine Rolle, dass es einen starken Antisemitismus in Communities mit türkischem, arabischem, islamischem Migrationshintergrund gibt. Der Rabbiner Daniel Alter sprach von einer belastenden Situation, wenn seine Kinder zwischen Panzerglas, bewaffneten Sicherheitsleuten und Metalldetektoren aufwachsen müssten. "Aber es wäre noch viel belastender, die Sicherheitsvorkehrungen nicht zu haben." Einige Stadtviertel seien für Juden zu "No-Go-Areas" geworden, so Alter. "Da muss man mindestens mit Pöbeleien oder verbalen Übergriffen rechnen. (Tagesschau.de)

Angesichts der islamistischen Terroranschläge in Europa wies etwa der Journalist Jan Fleischhauer in einem Kommentar darauf hin, dass mit den arabischen Flüchtlingen auch eine große Zahl antisemitisch eingestellter Menschen nach Deutschland komme. (Spiegel Online)

Stephan Kramer, Chef des Verfassungsschutzes in Thüringen, betonte hingegen, dass die meisten antisemitischen Straftaten immer noch von Rechtsextremen begangen werden:  "So ist es beispielsweise richtig, dass die meisten Flüchtlinge aus Staaten geflohen sind, in denen Antisemitismus zur Staatsdoktrin gehört. Gleichwohl wäre es vorschnell und falsch, daraus abzuleiten, dass die Flüchtlinge per Definition eine Bedrohung oder für das Anwachsen des Antisemitismus verantwortlich sind. Wir haben schon reichlich eigene Antisemiten im Land, die nicht weniger aktiv sind." (Endstation Rechts)

Aus Statistiken wird tatsächlich deutlich, dass die überragende Anzahl von antisemitischen Straftaten von Rechtsextremen begangen wird. Antisemitismus ist kein importiertes, sondern ein internationales Problem.
Auch der Blogger „Levi“ warnte auf dem Blog „Kleinerdrei“ vor einer Instrumentalisierung des Antisemitismus für die Hetze gegen Geflüchtete. Er weist darauf hin, dass neben den klassischen Akteuren des Antisemitismus in Europa  auch neurechte und rechtspopulistische Strömungen – AfD, Pegida, Hogesa, Reichsbürger – antisemitische Positionen vertreten. Deren Antisemitismus jedoch sei bisher nicht oder kaum  untersucht worden.

Weitere Artikel zum Thema:

 

Wodurch wurde die deutsche Diskussion überhaupt ausgelöst?
Frankreich: Ein Land diskutiert, ob sich Juden in der Öffentlichkeit zu erkennen geben sollen

Am Montag, dem 8. Januar, wurde in Marseille ein junger Lehrer auf offener Straße von hinten mit einer Machete angegriffen. Der Angreifer war ein 15-jähriger, der sich nach der Tat zum Islamischen Staat bekannte. Der Angegriffene, Benjamin Amsellem trug eine Kippa und war auf dem Weg in die jüdische Schule La Source. Wenige Stunden nach der Messerattacke riet der Vorsitzende des israelitischen Konsistoriums von Marseille den männlichen Mitgliedern der jüdischen Gemeinde, nicht mehr mit der runden Kopfbedeckung auf die Straße zu gehen. "Es geht allein darum, Menschenleben zu retten. In einer Ausnahmesituation müssen leider außergewöhnliche Maßnahmen getroffen werden", begründete Zvi Ammar im Fernsehen seinen Appell.
Seine Aufforderung stieß in der jüdischen Gemeinde allerdings auf Widerspruch. "Das bedeutet einen Sieg für die Dschihadisten. Man muss im Gegenteil Widerstand leisten, kämpfen", forderte der Vorsitzende des Dachverbandes jüdischer Einrichtungen CRIF, Roger Cukierman. Erst wenige Tage vor dem Angriff in Marseille hatten die Franzosen der vier Juden gedacht, die ein Jahr zuvor in einem koscheren Supermarkt von dem Islamisten Amedy Coulibaly erschossen worden waren. Coulibaly, ein Komplize der Angreifer auf die Satirezeitung "Charlie Hebdo", hatte sich ebenfalls zur Terrororganisation Islamischer Staat bekannt. (Rheinische Presse, Tagesspiegel)

Die antisemitische Gewalt, die in den vergangenen Jahren zunahm, treibt immer mehr jüdische Franzosen zur Auswanderung nach Israel. 7900 Juden verließen laut der Behörde Jewish Agency im vergangenen Jahr das Land Richtung Israel. Frankreich, in dem mit rund 500.000 die meisten Juden in Europa leben, war damit das Auswanderungsland Nummer Eins. Auch Präsident François Hollande und Premier Manuel Valls äußerten sich in der Debatte. Sie erklärten, es gehe nicht an, dass Menschen ihre Religion nur mit »gesenktem Haupt« leben könnten. (Jüdische Allgemeine)

 

Deutschlandfunk: Die Hamas ist „fast antisemitisch“

Am 25. Januar 2016 sendete der Deutschlandfunk den Bericht “Zehn Jahre Hamas in Palästina” von Peter Philipp. Der Radiosender kündigten den Bericht auf seiner Internetseite wie folgt an:

„Am 25. Januar 2006 gewann die islamistische Hamas die Wahlen in Palästina. Die Bewegung ist Sprössling der konservativ-religiösen Muslimbrüder. Sie vertritt eine fast antisemitische Ideologie und entwickelte sich schnell zum gefährlichsten Gegner Israels. Seit Beginn ihrer Herrschaft verstärkten sich die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen auf israelische Orte – und Israel schlug immer härter zurück.“ (Der Originalbeitrag des Deutschlandfunks)

Die Hamas sei also fast antisemitisch. Dem Shitstorm, der daraufhin über den Deutschlandfunk niederging, begegnete die Redaktion mit dieser Klarstellung:

Diese Klarstellung heizte die Diskussion im Netz nunmehr richtig an, der Deutschlandfunk hatte die Sache eher noch verschlimmert. Die Feststellung, Araber könnten nicht antisemitisch sein, da es sich bei ihnen schließlich selbst um »Semiten« handle, wird in Diskussionen immer wieder aus dem Hut gezaubert. Was dabei außer Acht gelassen wird: Eine antisemitische Aussage ist antisemitisch – unabhängig von der Person, die sie tätigt. Außerdem bezeichnet der Begriff »Antisemitismus« nun schon seit mehr als 100 Jahren die Ablehnung alles Jüdischen, auch wenn noch so oft behauptet wird, dass das Wort ja eigentlich etwas ganz anderes bezeichnet. Begriffe haben eben manchmal eine andere Bedeutung, als das Wort vermuten lässt. Genauso wenig Sinn würde schließlich die Behauptung ergeben, die Nazis seien nur fast antisemitisch gewesen – denn sie hatten es ja nur auf die Juden abgesehen, nicht aber auf alle Semiten. Deswegen erschien schon kurz darauf eine Klarstellung der Klarstellung:

(Ruhrbarone)

 

Er ist wieder da – Diskussion um kritische Gesamtausgabe von „Mein Kampf“

Erst kürzlich hat das Buch „Mein Kampf“ sein Copyright verloren, denn der Autor der Hetzschrift, Adolf Hitler, ist seit 70 Jahren tot. Das Buch zeugt von der hasserfüllten Gedankenwelt eines Politverbrechers und Massenmörders, die sich nicht nur wegen der verschwurbelten Sprache des Autors nur schwer lesen lässt: Der Historiker Felix Kellerhof hat dazu nachgewiesen, dass 780 Seiten circa 600 Wendungen zu finden sind, die von »Judenhass« getrieben waren. Nun ist Mein Kampf also wieder im Buchhandel erhältlich. Es erscheint eine vom „Institut für Zeitgeschichte“, der bedeutendsten deutschen Forschungseinrichtung für Geschichte des 20. Jahrhunderts, herausgegebene kritische, also mit Kommentaren und Fußnoten versehene, Gesamtausgabe. Es ist jedoch abzusehen, dass das Buch nach Ablauf des Copyrights auch im Netz und als nicht autorisierter Neudruck Karriere machen wird. (Jüdische Allgemeine)

Nicht nur Historiker, auch Prominente Juden äußerten sich zu der kritischen Gesamtausgabe vom Institut für Zeitgeschichte. Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Bayern, warnte: „Man kann nicht vorhersehen, was dieser Text bewirkt. Manch einer könnte Hitlers Worte wieder ernst nehmen.“ Die frühere Präsidentin des Zentralrats verwies dabei auf antijüdischen Hass, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland heute. Noch deutlicher als Knobloch wurde der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, der Amerikaner Ronald S. Lauder. Er sagte: „Von diesem abscheulichen und giftigen Buch sind schon genug Exemplare gedruckt worden. Es wäre also das beste, ,Mein Kampf‘ dort zu lassen, wo es hingehört: im Giftschrank der Geschichte.“

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hingegen erklärte, er kann sich vorstellen, „dass diese kritisch kommentierte Auflage einer Aufklärung dient, und dass sie einen gewissen Mythos, der um dieses Buch herrscht, aufzuklären vermag“. Gerade vor dem Hintergrund von Rechtspopulismus und „Pegida“ sei es wichtig, sich mit Hitlers Propaganda auseinanderzusetzen. „Denn einige Dinge, die wir auch heute wieder hören, finden wir auch in diesem Buch.“

Einer der Historiker vom Münchner IfZ hat gesagt, die Schrift sei „umzingelt“ von Anmerkungen – das spricht nicht für ein Lesevergnügen bei Antisemiten. Die allermeisten Politiker, Wissenschaftler und Beobachter in Deutschland haben sich in diesem Sinne positiv zu der Ausgabe geäußert. (Frankfurt Allgemeine)

Gegen eine Neuveröffentlichung des Buches wendet sich eine Kampagne der Agentur Ogilvy und des Vereins „Gesicht Zeigen!“ Sie wollen ein energisches Zeichen gegen Rechts setzen und haben deshalb das Buchprojekt "Mein Kampf - gegen Rechts." realisiert. Darin beschreiben Elf Menschen ihren persönlichen Kampf gegen rechtes Gedankengut und rechte Gewalt – darunter Prominente wie Schauspielerin Iris Berben, Blogger Sascha Lobo oder der Liedermacher Konstatin Wecker. (Deutschlandradio und meinkampfgegenrechts.de)

 

Veranstaltungen zum Holocaust-Gedenktag

Der 27. Januar ist der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Am 27. Januar 2016 jährte sich die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee zum 71. Mal. Aus diesem Anlass fanden in Deutschland nicht nur zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt, er wurde auch zum Anlass genommen, vor einem wiedererstarkenden Antisemitismus zu warnen. Seit Jahren kommen Umfragen und Studien zu einem weitgehend gleichlautenden Ergebnis: Zwischen 20 und 25 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen hegen antisemitische Vorurteile. Mehrere hundert Straftaten pro Jahr sind leider üblich. 2015 zählte die Polizei nach vorläufigen Erkenntnissen von Januar bis Ende November 699 antisemitische Delikte, darunter 16 Gewalttaten. (Welt)

  • Zahlen und Fakten: Wie gefährlich ist der Antisemitismus und Deutschland? (Tagesspiegel)

Weitere Veranstaltungen und Berichte zum Holocaust-Gedenktag:

  • In Ilmenau mit Stefan Kramer (insuedthüringen)
  • Charlotte Knobloch redet vor dem Sächsischen Landtag (Sächsische Zeitung)
  • Interview mit Stephan Heubner, Vorsitzender des Internationalen Auschwitz-Komitees (Main Echo)
  • Holocaust-Überlebende und amerikanische Schriftstellerin Ruth Klüger spricht vor dem Bundestag (Welt)  

 

Antisemitische Vorfälle

  • München: Unbekannte sprühen Davidsterne auf Wohnhaus jüdischer Familien

Unbekannte Täter haben am 5. oder 6. Januar 2016 ein Wohnhaus in München-Untersendling, in dem jüdische Familien wohnen, mit mehreren Davidsternen beschmiert. Die Symbole in einer Größe von 60 mal 60 Zentimetern wurden mit blauer Farbe an drei Eingangstüren und zwei Außenwände gesprüht. „Sollte sich herausstellen, dass der oder die Täter bewusst das Haus kennzeichnen wollten, weil es vermeintlich von jüdischen Menschen bewohnt oder besessen wird, so wäre das ein besonders widerlicher antisemitischer Vorfall in München“, erklärte die Präsidentin der israelischen Kultusgemeinde in München, Charlotte Knobloch, in einer Stellungnahme. (Jüdische Allgemeine)

 

  • Puttgarden: Übergriff auf Juden

Am Samstag, dem 9. Januar 2016, haben im Warteraum des Fährbahnhofes Puttgarden (Insel Fehmarn, Schleswig-Holstein) zwei Täter einen Franzosen jüdischen Glaubens beleidigt, bedrängt und ausgeraubt.  Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die tatverdächtigen Flüchtlinge, die aufgrund der dänischen Passkontrollen auf Fehmarn gestrandet waren. Das 49-jährige Opfer trug eine Kippa, daher sei seine Zugehörigkeit zum jüdischen Glauben offensichtlich gewesen, teilte die Polizei mit. Die mutmaßlichen Täter - ein 15-jähriger Afghane und ein 30-jähriger Syrer - konnten in einem Zug vorläufig festgenommen werden. Das Raubgut wurde allerdings nicht gefunden. Ihr Opfer hatten sie auf arabisch als „Ehud“ (Jude) beschimpft. Sie rissen den französischen Geschäftsmann zu Boden, traten ihm auf die Hand und entwendeten seine Umhängetasche. (SHZ)

 

Internationales

  • Polnische Sorgen und jüdische Ängste

Die neue Regierung unseres Nachbarlandes ist nationalistisch, aber nicht unbedingt antisemitisch, schreibt Alan Posener in einem Kommentar über die kritisch beäugte Politik der Regierungsartei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) in Polen, die seit den Parlamentswahlen im Oktober 2015 über eine absolute Mehrheit verfügt. (Jüdische Allgemeine)

  • Antisemitismus in London: Die dunkle Seite der britischen Hauptstadt

London wird von internationalen Touristen für seine kulturelle Vielfalt gepriesen. Aber es gibt auch Seiten fernab der Weltoffenheit: antisemitische Übergriffe. Die Vorfälle reichen von Hakenkreuz-Schmierereien über Pöbeleien bis hin zu gewaltsamen Überfällen. (Deutschlandfunk)

  • Iran: Hauptpreis für Holocaust-Karikaturen beträgt 50.000 Dollar

Auch in diesem Jahr veranstaltet der Iran einen Karikaturen-Wettbewerb zum Thema Holocaust. Der Wettbewerb wird von der Teheraner Stadtverwaltung organisiert und im Juni in der Stadt Mashhad abgehalten. Teilnehmer aus 50 Ländern würden erwartet, erklärte der Organisator des Wettbewerbs, Masud Shojai-Tabatabai. "Unsere Absicht ist es nicht, den Holocaust zu billigen oder zu leugnen", hatte Shojai-Tabatabai im Dezember erklärt. "Die Hauptfrage ist: warum darf man nicht über den Holocaust reden, wenn doch der Westen so an die Meinungsfreiheit glaubt? Außerdem, warum muss das unterdrückte palästinensische Volk den Preis für den Holocaust zahlen?" Der israelische Botschafter bei der UNO, Danny Danon, forderte UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon auf, den Wettbewerb offiziell zu verurteilen. Die Leugnung des Holocaust sei der stärkste Ausdruck von Antisemitismus, indem er den Mord an sechs Millionen Juden legitimiere. (Die Presse)

 

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